Gesundheitskongress eröffnet, unser Bild zeigt (von links) Lioba und Manfred Kühne, Bürgermeister Josef Herdner, Karl Rombach MdL, Rektor Rolf Schofer sowie Landrat Karl Heim. Foto: Winter Foto: Schwarzwälder-Bote

Zweiter Gesundheitskongress gestern an Hochschule / Schon 300 Anbieter bei Netzwerk

Von Matthias Winter

Furtwangen. Der zweite Gesundheitskongress fand gestern an der Hochschule Furtwangen (HFU) statt. Das Wichtigste vorneweg: Es wird in einem Jahr einen neuen Studiengang an der HFU geben, "angewandte Gesundheits- und Sozialwissenschaften" lautet der Arbeitstitel.

Dabei geht es um medizinische Aspekte aber auch um Sozialwissenschaften und Pflegemanagement im Hinblick auf die älter werdende Gesellschaft. Wichtig sind dabei technische Hilfen ("assistive Systeme"), mit denen etwa die Betreuung älterer Menschen in der eigenen Wohnung abgesichert und ermöglicht werden soll.

Ulrich Mescheder, Prorektor der HFU, referierte zu diesem Thema beim anschließenden "Marktplatz", wobei er betonte, es gehe nicht darum, menschliche Kontakte und Kommunikation zu ersetzen. Vielmehr sollten Hilfestellungen gegeben werden, um auch dann selbstbestimmt leben zu können, wenn Menschen pflegebedürftig würden. Der Studiengang sei gerade im Hinblick auf die technische Assistenz einmalig in Deutschland, so Mescheder.

Zunächst aber hatte Landrat Karl Heim die Teilnehmer des Kongresses begrüßt und an die Internetplattform erinnert, die vor einem Jahr eingerichtet worden sei. Mittlerweile gehörten ihr bereits 300 Anbieter an. Vor allem im Hinblick auf die demografische Entwicklung sei das Thema Gesundheit top-aktuell. Im Schwarzwald-Baar-Kreis habe man die Herausforderung angenommen und Vertreter der verschiedensten Einrichtungen in diesem Gesundheitsnetzwerk zusammengebracht.

HFU-Rektor Rolf Schofer erläuterte, dass die Hochschule, traditionell eher technisch orientiert, sich für medizinische Themen geöffnet habe und beispielsweise zusammen mit der Universität Freiburg einen Masterstudiengang "Physikalisch-Technische Medizin" anbiete. Auch der neue Studiengang wolle unter anderem technische Hilfen für ältere Menschen entwickeln und anbieten.

Die Gesundheitsstrategie Baden-Württembergs war Thema eines Impulsvortrags von Frank Winkler, dem stellvertretenden Leiter des Verbands der Ersatzkasssen im Land. Im Vordergrund stehe dabei die Vermeidung von chronischen Erkrankungen. Daher werde das Thema Prävention immer wichtiger, nicht zuletzt bei der Ausgestaltung der Arbeitsplätze.