Eine große Herausforderung für die Robert-Gerwig-Schule, sowohl für die Lehrer als für die Schüler, war die außergewöhnliche Prüfungssituation unter Corona-Bedingungen. Alles musste geregelt werden, Zugang und Ausgang aus den Prüfungsräumen genauso wie der große Abstand. Nicht zuletzt gab es zusätzlich mehrere Nachtermine für die Prüfungen. Foto: Schule Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Robert-Gerwig-Schule verabschiedet ein Drittel ihrer Schüler / Logistische Mammutaufgabe

Ein außergewöhnliches Schuljahr ging auch an der Furtwanger Robert-Gerwig-Schule zu Ende. Die Schulzeiten an diesen beruflichen Schularten sind deutlich kürzer, daher waren es in diesem Jahr wieder etwa ein Drittel aller Schüler, die ihre Abschlussprüfung absolvieren wollten.

Furtwangen. Mit der Corona-Krise und der Schulschließung am 16. März wurden plötzlich einmal mehr genau die über Jahre erprobte Kreativität und Flexibilität zum Erfolgsgaranten für die große Anzahl der Schüler in den Abschlussklassen. Gut ein Drittel der gesamten Schülerschaft der Schule in neun verschiedenen Schul- und Ausbildungsarten galt es unter vollständig veränderten Bedingungen auf die jeweiligen Prüfungen vorzubereiten. Neben der inhaltlichen und fachlichen Vorbereitung war es vor allem eine Mammutaufgabe, die teilweise vollständig unterschiedlichen organisatorischen Voraussetzungen zu schaffen, um die Prüfungen abzuwickeln.

Während ein Drittel der Schüler nach Pfingsten bereits wieder in den Präsenzunterricht zurückkehrte, galt es zeitglich eine Logistik herzustellen, damit die anderen zwei Drittel im Fernunterricht beschult werden konnten.

Der Prüfungsmarathon begann mit den schriftlichen Prüfungen der Berufskollegs am 19. Mai und endete nach schriftlichen und praktischen Prüfungen aller neun Prüfungsschularten mit dem mündlichen Abitur am 21. Juli. An gerade einmal sieben Tagen in diesen acht Prüfungswochen fanden keine Prüfungen statt. Ein Kraftakt für die Schulleitung, die den korrekten Ablauf sicherstellen musste, und auch für die Lehrer, die ihr Bestes gaben, unter den schwierigen Bedingungen die Schüler bestmöglich vorbereitet in die Abschlussprüfungen zu schicken. 155 Abschluss-Schüler werden nun als der "Corona Abschlussjahrgang 2019/2020" in Erinnerung bleiben. Darunter finden sich viele beeindruckende Leistungen und persönliche Erfolgsgeschichten. Konstantin Enzinger aus der dreijährigen staatlichen Berufsfachschule, der mit 1,2 seine Ausbildung zum Systemelektroniker ablegte, erhielt für diese Leistung den Berufsfachschulförderpreis 2020 des Rotary Clubs Furtwangen Triberg. Natalie Demattio schloss das Wirtschaftsgymnasium als beste Abiturientin mit der Traumnote 1,1 ab und verdiente sich noch eine ganze Reihe Fach-Preise. In der Wirtschaftsschule war Tabea Grillo mit 1,7 beste Schülerin des Jahrgangs. Im einjährigen Berufskolleg Fachhochschulreife schlossen Alexandra Kern und Jonas Hummel als Beste ab. Nina Kollwig war beste Absolventin des kaufmännischen Berufskollegs 2.

Die Bedingungen, unter denen die Abschlüsse erlangt wurden, waren für Schüler, Lehrer, Eltern und Angehörige außergewöhnlich. Deshalb war es zum Ende des Schuljahres schade, dass die gemeinsamen Anstrengungen nicht auch gemeinsam gefeiert werden konnten. So erhielten die Absolventen ihre Abschlusszeugnisse nur klassenweise – würdig, aber ohne große Feierlichkeit, überreicht. Gleiches galt für die Verabschiedungen von Lehrkräften, die zum Endes des Schuljahres in den Ruhestand verabschiedet wurden: Raphael Pieczyk, Josef Löffler, Petra Moser-Kern und Jörg Faller wurden von Schulleiter Klaus Ender ebenfalls in kleiner Runde verabschiedet, obwohl die langjährigen Engagements für die RGS und Hunderte von Schülern und Auszubildenden sicher eine große Bühne verdient hätten.