Die Theatergruppe des OHG bietet "13 – Das Musical". Begabte Mimen sind zu sehen und die Hauptfigur Evan wird cool durch Clara Jäger in Szene gesetzt. Fotos: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

OHG: Engagierte Akteure beim Kulturabend

Romantik, Lyrik und Musiktheater standen auf dem Programm des Kulturabends des Otto-Hahn-Gymnasium. Die Darbietungen ließen manches Talent bei ansprechender Unterhaltung erkennen.

Furtwangen. Schulleiter Andreas Goldschmidt unterstrich bei seiner Begrüßung die Tradition zweier kultureller Darbietungen pro Jahr und freute sich über die Unterstützung der Bürgerstiftung, des Freundeskreises des OHG und der Firma Ketterer Antriebe.

Der Donnerstagabend wurde zur Leistungsschau von musikantischem Einsatz und mimischen Können. Inhaltlich machten die Beiträge Mut, das Leben zu bewältigen.

Mit viel persönlichem Einsatz und technischem Aufwand wurde agiert. Unter der musikalischen Gesamtleitung von Hartmut Janke trat zunächst ein großes Orchester mit Flöten, Gitarren, Klavier, Keyboards und Drumset auf, um den Blick auf die Neue Welt zu werfen mit Themen aus Antonín Dvoráks 9. Sinfonie.

Passende Popstimmen präsentierten danach Johanna Desoi und Maja Koschützki mit der Titelmelodie des James-Bond-Films "Skyfall" und einen gekonnten Rag legte Sven Morutzan am Flügel bei Scott Joplins "Maple Leaf" hin.

Fortgeschrittene Gitarrenklänge waren danach von Leandra Meyer zu hören, die Mason Williams "Classical Gas" und Eric Claptons "Tears in heaven" interpretierte, wozu Martin Hummel Landschaftsimpressionen auf die Leinwand projizierte. Schließlich ging es mit Nikoline Kasanovic zum Herzensbeweis des "Nothing else matters", wozu auch eine Nachdichtung diente.

Die Musiken wurden ergänzt durch Lyrik in szenischer Darstellung durch Sarah Fehrenbach, Deborah Havlitschek und Lena Winterhalter mit Fazit "Wenn wir aufrecht stehen, wenn der Himmel stürzt".

Mit "13 – Das Musical" wurde die Situation Pubertierender unter Regie von Harro Kobzik beleuchtet. Songs wie "Mir geht’s gut", "Keiner sagt nein zu einem Jungen, der krank ist" oder "Wenn es so ist, ist es halt so" waren Würze. Ein jüdischer Dreizehnjähriger kommt aufgrund zerrütteter Familienverhältnisse in eine unbedeutende Kleinstadt und sucht Freunde. Sein Erwachsenwerden will er beim Bar Mizwa feiern, doch da gibt es Ungereimtheiten und gar Feindschaften.

Die Akteure agierten nahezu profihaft. Ohne die Leistung der anderen zu mindern: da war Clara Jäger, die cool den Evan verkörperte, Lucia Wild, die süffisant den Behinderten Archie interpretierte, Ida Ploetz, die die angefeindete Kendra spielte oder Alp Karakaya, der den smarten Brett gab. Mobbing, Vorurteile, Zunge (und was danach kommt), Freundschaftsideale, Gehässigkeiten, Lügen, Geschwätzigkeit, Liebelei und Sex wurden thematisiert. Manches klang lasziv, aber auch Sinnfragen wurden gestellt und "schließlich machten sie die Augen auf und eine neue Welt entstand".