Am Ende der dreitägigen Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung präsentieren die verschiedenen Gruppen dem Plenum die Ergebnisse ihrer Arbeit. Auf unserem Bild links vorne der bekannte YouTube-Star Julez, der zu den von der Stiftung dafür engagierten Referenten gehörte und bei den Jugendlichen besonders gut ankam. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Dreitägiges Seminar am OHG schärft Bewusstsein

Furtwangen (sh). Wie geht man sicher mit Informationen im Internet um? Bei einem dreitägigen Seminar der Konrad-Adenauer-Stiftung am Furtwanger Otto-Hahn-Gymnasium mit Realschule (OHG) lernten rund 100 Schüler der zehnten Klassen verschiedene Gesichtspunkte kennen. Vor allem ging es auf der einen Seite um den Extremismus im Netz, auf der anderen Seite um Mobbing und Hass-Angriffe in den sozialen Medien.

Für die Schüler hatte diese Veranstaltung einen ganz besonderen Reiz: zum einen konnten sie selbst hier vieles lernen bis zum professionellen Drehen kleiner Videos mit dem Handy. Zum anderen war es der Stiftung gelungen, mit Julian Weissbach, Künstlername Julez, einen bekannten YouTube-Star nach Furtwangen zu bringen, der den Schülern schon lange durch seine Aktionen im Internet bekannt war.

Das dreitägige "Smart Camp" vermittelt den Schülern in Theorie und Praxis das nötige Know-how, um sich sicher im Netz zu bewegen. Am ersten Tag ging es um Methoden und Strategien der Extremisten im Netz.

Zu den Referenten gehörte unter anderem Thorsten Müller, Professor für Politik und Soziologie an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Hagen und guter Kenner der extremistischen Szene. Ebenso waren auch eine Reihe von Journalisten zu Gast. Gemeinsam vermittelten sie den Schülern Methoden, um Meldungen im Internet einfach und schnell auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Denn die Extremisten im Internet arbeiten ganz gezielt mit falschen Informationen, den inzwischen viel genannten Fake-News. Von welcher Quelle kommt diese Information? Gibt es noch weitere Quellen? Wie vertrauenswürdig ist die Quelle? Mit wenigen Recherchen kann man so häufig falsche Meldungen erkennen.

Der zweite Tag widmete sich der Verbreitung von Hass und Mobbing über die sozialen Netze. Erschreckend waren die Zahlen, die von den Schülern selbst anhand öffentlicher Statistiken ermittelt wurden: Rund 40 Prozent aller Jugendlichen wurden schon mehr oder weniger von solchen Hass-Attacken im Internet betroffen. Darunter ist die Zahl der Mädchen größer als die der betroffenen Jungs. Durch diese Gespräche angeregt, bestätigten auch eine ganze Reihe der teilnehmenden Schüler, dass sie selbst schon angegriffen wurden.

YouTube-Star hilft

In verschiedenen Gruppen wurde hier das Thema unterschiedlich angegangen: die einen entwarfen ein Motto für die Aktion der OHG-Schüler gegen das Mobbing, andere fertigten Videobotschaften oder auch kleine Video-Geschichten für YouTube, Facebook oder Instagram, um das Bewusstsein für diese Problematik zu schärfen.

Gerade in diesen Bereichen war auch der YouTube-Star Julez bei den Jugendlichen natürlich sehr gefragt und konnte ihnen vieles vermitteln bis zur perfekten Herstellung eines solchen Videos.

Diese Ergebnisse wurden dann am Ende des dritten Tages bei einer gemeinsamen Präsentation in der Aula des OHG vorgeführt, sodass nun auch die Teilnehmer aus den anderen Gruppen die jeweiligen Erfahrungen teilen konnten.

Eine ganz wichtige Botschaft war auch, dass man bei entsprechenden Vorfällen nicht nur zuschauen sollte sondern gegen diesen Hass vorgehen und die Betroffenen schützen und unterstützen muss. So hieß dann auch das Motto, dass die Schüler selbst dieser ganzen Aktion gegeben hatten: "React – Don’t ignore!", auf Deutsch "Reagiere – Ignoriere es nicht!"