Zahlreiche Studenten der Fakultät Informatik machten ihre Abschlüsse. Die Jahrgangsbesten waren Stefan Link (links) und Florian Weiß. Sie stellten sich mit Dekan Mohsen Rezagholi (Mitte) zum Erinnerungsbild. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Abschlussfeier der Fakultät Informatik / Joachim Wietzke spricht über Probleme in der Software-Entwicklung

Von Siegfried Kouba

 

Furtwangen. Glückliche Absolventen der Fakultät Informatik der HFU (Hochschule Furtwangen University) gab es in der Aula. Preisträger als Jahrgangsbeste waren Stefan Link (Allgemeine Informatik) und Florian Weiß (Computer Networking).

Sie erhielten neben einer Urkunde ein kleines Präsent. Dekan Mohsen Rezagholi verabschiedete die frisch gebackenen Bachelors und Masters. Interessante Einblicke verschaffte Professor Joachim Wietzke von der Hochschule Darmstadt in seinem Vortrag über Probleme in der Software-Entwicklung.

Zum Fachbereich gehören die Gebiete Allgemeine Informatik, Computer Networking sowie Software Produktmanagement, in denen die Bachelor-Titel verliehen wurden und Advanced Computer Science, in der es Masterabschlüsse gab. Die entsprechenden Diplome überreichten die Studiendekane Friedbert Kaspar und Steffen Thiel.

Dekan Rezagholi betonte, dass die Anforderungen nicht leicht seien und daher der Erfolg der Verdienst der Absolventen sei. Die bisherigen Studenten seien befähigt, in das Berufsleben einzusteigen. Rezagholi wies darauf hin, dass Allgemeine Informatik ein Trumpf sei. Man sei gut im Ranking und die Absolventen erhielten beste Noten von der Industrie. Mohsen Rezagholi forderte die Absolventen als Multiplikatoren zu wirken, regte Praxisverträge an und bat um pekuniäre Unterstützung der Fakultät.

Als exzellenter Fachmann erwies sich Joachim Wietzke, der jahrelang in der Industrie tätig war, Forschungsprojekte in Angriff nahm, 70 Publikationen und 77 Patente vorweisen kann. Er beschäftigte sich mit "Problemen in der Software-Entwicklung" und berichtete über "Geschichten aus dem Leben", denn der Professor ist nah dran und stellt auch kritische Überlegungen an, die Grenzen aufzeichnen. In einer System-Gruppe suchte er Problemlösungen und war unter anderen für Audi, Bosch oder Google tätig. Er konnte das Problem in der Software "fühlen und sehen". Er spürte die unterschiedlichen Sichtweisen von Forschern, Ingenieuren und Managern. Gigantische Ausmaße haben mittlerweile die KFZ-Pilotenkanzeln, die mit großer Technik und entsprechender Software ausgestattet sind (Tuner, Navigation, Media, TV und anderes). Sie galt es, zu komprimieren und Störanfälligkeiten zu beseitigen.

Rasant ist die Startmöglichkeit in zwei Sekunden. Ein "Computerabsturz" wird alle 20 000 Kilometer zugebilligt. An der Softwareentwicklung sind 200 Ingenieure beschäftigt und alles wird verbessert oder erneuert. Dokumentiert werden Fehlerregistrierung und Fehlerbehebung. Die Kosten für Fehlerbeseitigung beliefen sich auf 14 Millionen Euro. Selbst in letzter Minute vor Auslieferung eines Wagens wird kontrolliert und "die Kunst des Programmierens ist bedeutend".

Mit Blick auf die Absolventen meinte der Referent: "Ingenieure sollten sich selbst entdecken und lernen, Nein zu sagen".