Konzert: Laetitia-Chor und Zollern-Trio glänzen / Zuhörer werden mit drei Zugaben in die Nacht geleitet
Eine Rarität war das Doppelkonzert des heimischen Laetitia-Chores und des Zollern-Trios in der Festhalle. Zweihundert Zuhörer gingen erfüllt nach Hause und meinten: danke für die Musik!
Furtwangen. Ausnahmecharakter hatte der Konzertabend mit dem Zollern-Trio. Die Sängerin Juandalynn Abernathy verströmte Charisma – eine kleine Frau mit Herz und großer Stimme. Ihre beseelten Vorträge berührten das Innerste. Afro-amerikanische, opernhafte Ausstrahlung und gefestigte religiöse Grundhaltung machten den traditionellen Kirchengesang "Blessed Assurance" zum Höhepunkt. Ihr zur Seite stand Elmar Däuber, der mit seiner Querflöte intonationssicher bei schlankem Ton und ausgefeilter Atemtechnik perfekt begleitete. Der Dritte im Bunde: Alexander Baumgärtner am Yamaha-Flügel, der keine pianistischen Finessen ausließ, für orchestrales Kolorit sorgte und gesangliche Qualitäten vorwies. Expressiv, professionell, sensibel erklang "One moment in time", sanft wurde "Power of love" gesungen, zum beeindruckenden Hymnus gelang "10000 Reasons“" und genussvoll war Bocellis "Vivo per lei" zu hören, getoppt durch die Beatles-Songs "Can you feel the love tonight", "I want to hold your hand" und "Let it be", ergänzt durch "Jesus be a fence".
Voller Güte, namentlich im ersten Konzertteil, zeigte sich der Laetitia-Chor. Dessen Vorsitzender Bruno Reidelbach begrüßte die "Freunde der Chormusik".
Er ging auf die Bedeutung des Gesangs ein, hieß besonders die Freunde aus Balingen willkommen und dankte den Sponsoren. Moderator Gerhard Dilger freute sich, "schön wieder hier zu sein"“ und führte durch das Programm mit wertvollen Informationen. Spürbar wurde die qualitative Verbesserung des vierstimmigen Chores unter der Dirigentin Sabine Pander: gutes Stimmenmaterial, vereinseigene Solisten, meist solide Einsätze und leidenschaftliche Faszination.
Hebräisch-sephardische Texte auswendig zu Gehör gebracht
Lob verdiente das Auswendigsingen von englischen, französischen und hebräisch-sephardischen Texten. Hochachtung auch für die Frau am Klavier, die mit pianistischer Eleganz, schillernden musikalischen Farben und gekonnter Zeichengebung für ansprechende und schwungvolle Darbietungen auch bei A-Capella-Vorträgen sorgte. Teils wurde mit Bongos, Djembe und Cajón begleitet. Ein absolutes Highlight wurde der "Operator", bei dem Miriam Fecker als Solistin auftrat. Sie und der Chor wurden mit Jubelstürmen bedacht. Mit der Psalmvertonung "This is the day" wurde moderner, packender Gospel transportiert und mit John Rutter und Maurice Duruflé standen zwei "Klassiker" auf dem Programm. Englische kirchenmusikalische Moderne erklang bei "A clare benediction" und schlicht war die Ausstrahlung des "Notre Père". Jazzig kam "Shakles" herüber und wiegend wurde "Coming home" interpretiert. So erklangen "Lift me up" oder "Hear us, oh Lord." Eine gottverlassene Welt wurde mit "Viva la vida" beklagt, als Fazit gab es den ABBA-Song "Thank you for the music" und mit der dritten Zugabe "Durme, durme" wurde das Publikum in die Nacht geleitet.