Die Jahrgänger und ihr "Schulmeister". Foto: Jahrgang Foto: Schwarzwälder Bote

Schulkameraden: Jahrgang 1933/34 erinnert sich an frühere Zeiten / Ausflug nach Zell-Weierbach

Furtwangen. Beim Schülertreffen der 85-Jährigen des Jahrgangs 1933/34 der Friedrichschule Furtwangen haben 15 Schulkameraden – verstärkt durch Jahrgangsschüler aus der Schule vom Zinken/ Katzensteig – eine Busfahrt unternommen.

Diesmal ging es nach Zell-Weierbach bei Offenburg. Das Ausflugsziel war ein Besuch der dortigen historischen Volksschule aus der Zeit des Badischen Großherzogs, Friedrich des I. Dahinter stand die Absicht, die acht-jährige Schulzeit während des zweiten Weltkrieges und der Nachkriegszeit in Erinnerung zu rufen. In Gedenken an die Schülerspeisung in der Nachkriegszeit 1945 bis 1948 in der Friedrichschule wurden im Bus Butterbrezeln gereicht. Die Zufahrt zum Schulmuseum durch die engen Gassen des Weinorts Zell-Weierbach ging vorbei an Traktorzügen, die ihre vollen Bottiche von den Trauben der örtlichen Weinlese in die Winzergenossenschaft abliefern wollten.

Im historischen Schulmuseum aus der Zeit um 1900 wurden die Teilnehmer von dem Schuldirektor, Bernd Schneider, freundlich empfangen. Zu Beginn der historischen Schulstunde begrüßten die Senioren den Lehrer ordnungsgemäß mit einem "Guten Morgen, Herr Lehrer". Dabei bereitete das Aufstehen aus den engen Schulbänken, auf denen sich Schiefertafeln, Griffel und Tintenfass befanden, einzelnen Teilnehmern Schwierigkeiten. Nach einem kurzen Gebet begann der Unterricht. Zunächst prüfte der Herr Lehrer die Hände der Schüler auf Sauberkeit und befand sie für "in Ordnung". Danach fand ein kurzer Religionsunterricht statt, der von dem Herrn Lehrer in Frack, Zylinder und Rohrstock vor der Schultafel mit imposantem Kartenmaterial gehalten wurde. Das flößte großen Respekt ein. Danach leitete er zum Unterricht in Lesen und Schreiben über, was allen die ganze Aufmerksamkeit abverlangte. Kein Blick ging daneben. Für gute Leistungen erhielten einige Schüler sogar einen Fleißzettel und auch Noten für gutes Betragen.

Nach der Schulstunde konnten die Nebenräume, wie eine alte Nähstube mit Nähmaschinen, Bibliothek und Ausstellungsraum einschließlich der Toiletten besichtigt werden, wie die vor 100 Jahren üblich waren.

In einer Sonderabteilung waren unzählige Masken von Vereinen der alemannischen Fasnacht ausgestellt. Auch ein Kinderland mit historischen Puppen, Kinderwagen, Spielzeug und Eisenwaren war in Nebengebäuden untergebracht. Nach einem Gruppenfoto vor der Schule mit dem Herrn Lehrer Schneider in Frack, Zylinder und Rohrstock ging die Ausflugsfahrt weiter zur Marktscheune in Berghaupten bei Gengenbach. Wieder zuhause in Furtwangen besuchten die Schulkameraden das Deutsche Uhrenmuseum.