Bürgermeister Herdner und Landtagsabgeordneter Karl Rombach im neuen Saal des Dorfgemeinschaftshauses. Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Rohrbach freut sich auf sein Dorfgemeinschaftshaus / Rombach sieht ELR-Mittel gut angelegt

Bei einem Besuch informierte sich der Landtagsabgeordnete der CDU Karl Rombach aus Schonach über den Einsatz der Fördermittel aus dem ELR-Programm des Landes Baden-Württemberg. Ein Paradebeispiel dafür ist das Dorfgemeinschaftshaus in Rohrbach.

Furtwangen-Rohrbach. Dieses wird mit 500 000 Euro gefördert. Diese Förderung war der wesentliche Anschub, dass dieses schon seit Jahren geplante Projekt endlich realisiert werden konnte, so Bürgermeister Josef Herdner. Mit dem ELR-Programm (Entwicklungsprogramm ländlicher Raum) fördert das Ministerium für den ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg gezielt Projekte, um das Wohnen, die Infrastruktur und das Zusammenleben auch außerhalb der Ballungszentren zu ermöglichen.

Bei seinem Besuch in Rohrbach ging Landtagsabgeordneter Karl Rombach mit Bürgermeister Herdner kurz über die Baustelle. Er zeigte sich von dem neuen Saal beeindruckt. Noch könne man die neuen massiven Stahlträger sehen, die das ganze Haus stützen und die später verkleidet werden. Bürgermeister Herdner stellte dabei heraus, dass die 500 000 Euro aus dem ELR-Programm der entscheidende Anschub waren, dass dieses 1,8 Millionen Euro-Projekt tatsächlich realisiert werden konnte. Ursprünglich war aber auch 2018 das Rohrbacher Projekt nicht im ELR-Programm bedacht worden.

Nicht zuletzt Karl Rombach setzte sich aber immer wieder dafür ein, dass dann aus sogenannten Rückflussmitteln, bei anderen Projekten nicht verbrauchten Fördermitteln, das Dorfgemeinschaftshaus doch noch zum Zug kam.

Der Bürgermeister legte auch dar, wie wichtig für den Ortsteil Rohrbach, seine Bürger und Vereine dieses Dorfgemeinschaftshaus sei. Gerade die Vereine, so Karl Rombach, waren ein wichtiges Argument bei den Gesprächen mit Minister Hauk.

Beim Rundgang besuchten sie auch den Kindergarten im Obergeschoss, wo ebenfalls eifrig gearbeitet wird. Sichtbar wird nun, wie der Kindergarten mit dem Umbau wesentlich mehr Fläche erhält. Ziel sei es, so Bürgermeister Herdner, dass der Kindergarten so bald wie möglich aus seinem "Exil" in Schönenbach wieder nach Rohrbach zurückkehren könne. Der ursprünglich geplante Termin Anfang September sei voraussichtlich nicht einzuhalten, weshalb auch eine Verlängerung der Auslagerung bis Ende des Jahres beantragt worden sei. Aber wenn die Arbeiten so gut weitergingen, werde sich der Einzug nicht wesentlich verzögern. Ebenso ist Herdner überzeugt, dass alle Arbeiten im Dorfgemeinschaftshaus bis zum Jahresende abgeschlossen sind und das Haus dann offiziell seiner Bestimmung übergeben werden kann. Wenn nichts dazwischen kommt, könne bereits die Fasnet 2021 mit ihren Veranstaltungen wieder in Rohrbach und dann im neuen Domizil stattfinden.

Karl Rombach zeigte sich beeindruckt von diesem Projekt und sieht dies als sehr gutes Beispiel, wie man mit dem ELR-Programm gerade das Leben für die Menschen im ländlichen Raum wesentlich unterstützen kann.

Ein weiterer Besuch galt der Getränkehandlung Zirlewagen in Furtwangen, ein Beispiel für die Förderung eines Wirtschaftsunternehmens durch das ELR-Programm.

Schon seit mehr als zehn Jahren verfolgten die Rohrbacher das Projekt, im ehemaligen Rathaus ein Dorfgemeinschaftshaus einzurichten. Mit dem Bau der neuen Feuerwehrgarage 2006 wurde hier bereits ein wichtiger erster Schritt getan. "Die Vereine brauchen einen Veranstaltungsraum. Das ist wichtig für dörfliche Veranstaltungen", so mahnte viele Jahre lang der ehemalige Ortsvorsteher Karl Wehrle.

2009 lag dann tatsächlich ein Zuschussbescheid vor, das Projekt wäre mit 260 000 Euro aus dem Konjunkturprogramm gefördert worden. Aufgrund der Finanzkrise der Stadt Furtwangen wurde das Projekt aber dann, auch in Absprache mit dem Rohrbacher Ortschaftsrat, zurückgestellt, der Zuschuss verfiel.

2011 veranstalteten die Rohrbacher Vereine gemeinsam ein sehr erfolgreiches Dorffest, um weitere Geldmittel für das Projekt zu erwirtschaften. Damals hoffte man, dass 2012 die Planungen stattfinden und der Bau dann 2013 und 2014 realisiert werden könne. Auch eine Förderung durch das Leader-Projekt der EU wurde in die Diskussion gebracht.

Im Lauf der Jahre wurde die Situation für die Rohrbacher Vereine immer schwieriger als dann auch das Gasthaus Adler seinen Betrieb einstellte, gab es in Rohrbach keinen Veranstaltungsraum mehr.

Der Musikverein Frohsinn und der Handharmonikaclub Edelweiß weichen seither mit ihren Konzerten nach Furtwangen aus. Der Narrenverein der Kohlebrenner hat bis auf das öffentliche ausrufen die Veranstaltungen sogar einstellen müssen, denn ein bunter Abend für Rohrbach in Furtwangen wäre widersinnig, so die Auffassung.

Erst mit dem Zuschussbescheid über die ELR-Mittel von 2018 kam dann das Projekt endgültig zum Laufen. Ursprünglich geplant war nur eine Umgestaltung des ehemaligen Erdgeschosses zu einem Saal. Inzwischen hat man aber das ganze Haus in Angriff genommen. Im Erdgeschoss des Gebäudes findet man einen Saal mit beweglicher Bühne, eine Bühne und eine Toilettenanlage sowie einen eigenen Eingang für diesen Bereich. Im Obergeschoss wird der Kindergarten deutlich vergrößert, mit einem eigenen Eingang versehen und ausgebaut, nachdem hier die Kinderzahl entgegen früherer Prognosen stark gestiegen ist. Der Ortschaftsrat zieht mit seinem Sitzungszimmer dann ins Dachgeschoss, wo vorher eine Wohnung eingerichtet war.