Mehrere Tausend Fahrzeuge rollen jeden Tag über die Alemannstraße. Foto: Liebau Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Betroffen ist ein Abschnitt der Alemannenstraße / Öffentlichkeit wird beteiligt

Der Gemeinderat beschloss die Aufstellung eines Lärmaktionsplans für die Stadt, wie er von der EU gefordert und inzwischen auch angemahnt wurde.

Furtwangen. In diesem Zusammenhang erfolgt jetzt eine Beteiligung der Öffentlichkeit, wie bei einem Bebauungsplan. Betroffen ist von diesem Plan lediglich die Alemannenstraße zwischen der Südtangente und der Abzweigung nach Rohrbach.

In allen anderen Bereichen ist nach dem vorliegenden Lärmgutachten die Belastung so gering, dass hier dieser Plan ausreicht. Da aber die Lärmbelästigung nach den entsprechenden Messungen nur wenig über den Auslösekriterien liegt, kann die Stadt einen "Lärmaktionsplan mit vermindertem Aufwand" erstellen.

Im Rahmen der Beteiligung der Öffentlichkeit können sich auch Anwohner zu Wort melden. In der Gemeinderatssitzung stellte ein Vertreter der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg die Untersuchungen vor. Entscheidend ist die Verkehrsbelastung auf den klassifizierten Straßen. Untersucht wurden die Landstraßen und Bundesstraßen in Furtwangen. Erst bei mehr als 8200 Fahrzeugen pro Tag muss eine genauere Untersuchung erfolgen.

In Furtwangen trifft dies nur auf den oben genannten Bereich der Alemannenstraße in Schönenbach zu. In anderen Bereichen wie der Südtangente oder der B 500 liegen die Zahlen zumindest noch etwas unter diesem Limit.

Für den Straßenzug in Schönenbach wurde eine Lärmkarte erstellt, um die genaue Lärmbelästigung im Umfeld der Straße zu erfassen. Der kritische Wert von 65 Dezibel (dB) am Tag oder 55 dB in der Nacht wird nur an wenigen Stellen überschritten. Deshalb sind hier keine Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen. In der Diskussion im Gemeinderat wurde allerdings deutlich, dass diese Verkehrszählungen schon einige Jahre zurückliegen, die Zahlen also inzwischen höher sein dürften. Für Schönenbach würde dies allerdings keine wesentliche Änderung bringen, da die konkrete Lärmbelästigung trotzdem nicht wesentlich steigen würde.

Anders sieht die Situation auf den anderen Straßen in Furtwangen aus. Hier könnte möglicherweise durch einen stärkeren Verkehr das Limit von 8200 Fahrzeugen pro Tag überschritten werden, sodass auch hier künftig eine Lärmkartierung erfolgen müsste. Deutlich wurde in der Diskussion, dass die Belastung durch Lastkraftwagen b eine wesentlich größere Rolle spielt als durch Personenwagen.

Nicht berücksichtigt werden bisher Motorräder. Allerdings sei die Belastung durch motorisierte Zweiräder immer nur kurzzeitig, beispielsweise am Wochenende, so das die Durchschnittswerte nicht wesentlich verändert werden. Allerdings könne die Stadt bei vorgesehenen Straßenbaumaßnahmen auf diesen Straßen beim Bauträger Land oder Bund unter anderem einen Flüsterbelag fordern, der die Lärmbelästigung nachweislich massiv senkt.

Ebenfalls könne man eine Senkung der Lärmbelästigung durch eine Senkung der Geschwindigkeit erreichen. Besonders wirksam gerade bei Motorradfahrern sind bestimmte Leuchtanzeigen, die einzelne, besonders laute Fahrzeuge, auf ihre Lautstärke aufmerksam machen. Vergleichbar sind diese Anzeigen und deren Wirksamkeit mit den Geschwindigkeitsanzeigen mit Smileys beispielsweise in verkehrsberuhigten Bereichen.

Allerdings wirken diese Anzeigen nur, solange sie genau an diesen Stellen montiert sind. Außerdem besteht die Möglichkeit, im Bereich dieser Straßen bei einer Sanierung alter Fenster hier einen Zuschuss für den Lärmschutz zu erhalten.