Brauchtum: Burgzunft hat dieses Jahr kleine Aktionen geplant / Schmutzige Dunschdig am 11. Februar naht

Normalerweise wären die Narren schon seit Wochen am Planen ihrer Veranstaltungen, Büttenredner wären am Dichten und Tanzgruppen träfen sich zum Einstudieren ihrer Vorführungen. In diesem Jahr ist alles anders, und die Narrenvereine stehen vor einem großen Fragezeichen: Was können wir in Coronazeiten umsetzen?

Vöhrenbach-Hammereisenbach (pdo). Auch bei der Burgzunft stellt sich die Frage nach einer Umsetzung der Fasnet im Jahr 2021 – eine konkrete Antwort gibt es nicht. Klar ist: Niemand soll gefährdet werden, und doch juckt es die Narren.

Kein einfacher Start für das neue Vorstandsteam, das seit der Jahreshauptversammlung im Juli im Amt ist. Zur Vorstandschaft gehören der Vorsitzende Christopher Preisinger, sein Vertreter Damian Frank, Schriftführerin Ramona Heini und Rico Dorer sowie Kassiererin Carmen Hegenauer.

Voller Energie und Ideen wollten sie die Burgzunft in eine neue Ära führen, doch das wachsende Infektionsgeschehen lässt keine großen Sprünge zu. Gerade mal die Alteisensammlung konnte durchgeführt werden, unter strengen Hygienemaßnahmen, versteht sich.

Auch Monja Preisinger, die neugewählte Jugendleiterin, steckte voller Ideen. "Ich hatte schon einiges an Unternehmungen geplant" so die Jugendleiterin, die weiß, dass man den "Narresome" auch nach der Fasnet, also unter dem Jahr, pflegen muss. So kam sie auf die Idee, den Kindern kleine Burgnarren aus Holz zum Aufhängen zukommen zu lassen. Allerdings unbemalt, sodass jeder kleine Narr seinen eigenen Burgnarren gestalten durfte.

Der Vorsitzende Christopher Preisinger konnte für diese Idee schnell gewonnen werden, und er machte sich auch gleich an die Arbeit, denn es galt, 20 Burgnarren-Schablonen auszusägen, eben so viele, wie Narrenkinder an der letzten Fasnet aktiv dabei waren.

Mit einem Begleitbrief überreichte die Jugendleiterin den Kindern die Geschenke, die auch freudig und interessiert entgegengenommen wurden. Nun waren die jungen Narren an der Reihe.

Mit Acrylfarben wurde gepinselt, das farbenfrohe Häs, das sie an der letzten Fasnet trugen, war jedem noch in bester Erinnerung. Sorgfältig galt es, die Farben und Konturen zu beachten, und am Goller durften die Glöckchen nicht fehlen. Zu guter Letzt fädelte man durch die beiden Löcher im Narrenschuh noch die Schnur, an der Meisenknödel aufgehängt werden, schließlich hatte man zugleich an die hungrigen Vögel im Winter gedacht. Fertig war der kleine Burgnarr, raus in den Garten und an den Baum gehängt!

Wer nun aufmerksam durch Hammereisenbach spaziert, der entdeckt an so manchem Baum einen kleinen Burgnarren, der sich lustig im Wind bewegt. So ist schon ein bisschen Fasnet zu spüren, immerhin ist der Schmutzige Dunschdig bereits am 11. Februar.

Das Fasnetmotto

Auch ein Fasnetmotto hat sich der Vorstand überlegt:

"Au wenn alles abgesagt,

de Burgnarr nit verzagt,

dann hoppt er halt allei,

aber het trotzdem Spaß

debei!"

Dass die großen Veranstaltungen ausfallen werden, ist gewiss. Aber vielleicht wird man an manchen Tagen eingefleischten Narren im Häs begegnen, zwar alleine, mit Abstand, aber doch in Fasnetstimmung.

Und auch die bereits angekündigte Aktion "Christbaum wird Narrenbaum" soll dafür sorgen, dass "Fasnet uff em Hammer isch". Zu dieser Aktion gibt es nun Neuigkeiten. So soll der geschmückte Narrenbaum im Zeitraum vom 30. Januar bis 10. Februar rund um den Narrenbrunnen gestellt werden, beschriftet mit dem Namen des Besitzers. Die Anwohner der Hauptstraße dürfen ihren Baum direkt vor das Haus stellen. Die Bäume werden dann von der Burgzunft bewertet, die drei schönsten erhalten einen Preis. Der Kreativität sind bei dem närrischen Wettbewerb keine Grenzen gesetzt.