Ein Team von acht Neukircher engagiert sich, um das Projekt Nahwärme Neukirch realisieren zu können. Unser Bild zeigt (von links) Josef Faller, Klaus Schonhardt, Christof Kuner, Martin Rombach, Burkhard Rombach und Michael Schätzle. Auf dem Bild fehlen Klaus Löffler und Axel Kreuz. In der Bildmitte der Wärmetauscher für die Fernwärme, das einzige, was nach dem Anschluss noch im Heizkeller übrigbleibt. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder Bote

Projekt: Nahwärme-Pläne werden konkreter / Bereich Hintereck und untere Hauptstraße werden gestrichen

Zu einer Informationsveranstaltung hatten die Initiatoren des Projektes "Nahwärme Neukirch" in die Schwarzwaldhalle eingeladen. Das Projekt stößt weiterhin auf großes Interesse, zahlreiche Besucher verfolgten die Ausführungen.

Furtwangen-Neukirch. Dabei waren es deutlich mehr Zuhörer in der Halle, als sich bisher konkret für das Projekt als Interessenten gemeldet haben. Von 59 konkreten Interessenten gehen die Organisatoren aktuell aus, erläuterte Michael Schätzle. Aber auch hier gibt es noch keine festen Anmeldungen, denn noch ist die Genossenschaft nicht gegründet, und die Mitgliedschaft in dieser Genossenschaft ist Voraussetzung für einen Anschluss an dieses Wärmenetz. Und auch die entsprechenden Lieferverträge für Energie können erst dann tatsächlich unterschrieben werden, erst damit sind die Anmeldungen verbindlich.

Den vorliegenden Anmeldungen zufolge sieht sich die Arbeitsgruppe gezwungen, sowohl das Gebiet Hintereck wie den unteren Teil der Hauptstraße wegen Unrentabilität zu streichen. Man hofft aber dringend, noch weitere Interessenten gewinnen zu können. Je mehr mitmachen, um so rentabler wird es. Nach den aktuell vorliegenden Zahlen liege man noch immer im unteren Bereich der Rentabilität.

Eine Kenngröße ist hier die gelieferte Energie je Meter Hauptleitung. Dieser Wert liegt aktuell bei 0,8 Megawattstunden je Meter, sollte aber möglichst mindestens den Wert eins erreichen. An die geplante Leitung sollten also noch mehr Anwesen angeschlossen werden. Besonders denkt man hier an den oberen Bereich der Schwarzwaldstraße, wo die Hauptleitung vom geplanten Heizwerk an der B 500 in den Ort führt.

Es gab auch Beispielrechnungen für den möglichen Anschluss einschließlich der Mitgliedschaft in der Basis Genossenschaft und der Übergabestation für die Energie, die sich im Bereich zwischen 9000 und 15 000 Euro bewegen. Genaue Zahlen kann man aber nur für den Einzelfall ermitteln. So können beispielsweise Entsorgungskosten für den bisherigen Öltank anfallen.

Entscheidend ist auch die Länge der Leitung außerhalb des Hauses und, dies deutlich günstiger, innerhalb des Hauses. Auf Anfragen aus dem Publikum wurde auch deutlich, dass alternative Energieformen weiterhin parallel genutzt werden dürfen wie Solarenergie oder Holzheizung. Es wird lediglich eine Mindestabnahme an Energie für mindestens 300 Euro pro Jahr vorausgesetzt.

Der Preis je Kilowattstunde liegt knapp über zehn Cent inklusive aller Nebenkosten. Vorgerechnet wurde aber auch, dass die Heizung über die Nahwärme bei Berücksichtigung aller Kosten von der Finanzierung bis zur Wartung deutlich günstiger ausfällt als andere Heizmöglichkeiten. Vorgestellt wurden darüber hinaus Finanzierungsmöglichkeiten beispielsweise über die KfW-Bank, mögliche Zuschüsse und nicht zuletzt die Tatsache, dass man bei einem Anschluss an ein solches Wärmenetz die Forderung des EEG (erneuerbare Energien-Gesetz) erfüllt. Abschließend zeigten sich zahlreiche der Besucher auch daran interessiert, bei einer Exkursion einmal die Nahwärme-Anlage in St. Märgen zu besichtigen.

Der entsprechende Besichtigungstermin wird rechtzeitig bekannt gegeben. Auf keinen Fall lässt sich, wie ursprünglich erhofft, ein Synergieeffekt mit der gleichzeitigen Verlegung der Glasfaser erreichen, denn dies erfolgt bereits in diesem Jahr. Nach entsprechenden Vorbereitungen kann die Nahwärme dagegen erst im kommenden Jahr gebaut und 2020 dann in Betrieb genommen werden.