Philipp Weiner, neuer Leiter der Forst-Betriebsstelle Triberg, stellte sich bei der Versammlung der Waldbesitzer im Bregtal vor und gab seinen ersten Bericht ab. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder Bote

Forstamt: Leiter der Betriebsstelle mahnt Waldbesitzer zur Vorsicht bei Arbeiten / Kaum Probleme mit Käfern

Zur jährlichen Versammlung hatte das Forstamt Triberg die Waldbesitzer aus dem Bregtal ins Gasthaus Löwen nach Schönenbach eingeladen. Dem Termin schlossen sich die Versammlungen der verschiedenen Forstbetriebsgemeinschaften an.

Furtwangen. Bei dieser Gelegenheit stellte sich der neue Leiter der Betriebsstelle Triberg im Forstamt des Schwarzwald-Baar-Kreises den Waldbesitzern vor: Vor einem halben Jahr hat Philipp Weiner das Amt von Bernhard Hake übernommen. Weiner stammt aus der Ortenau und war bisher beim Forstamt Freiburg tätig.

Er gab gleich zu Beginn einen kurzen Überblick über die aktuelle Situation im Wald. Das vergangene Jahr sei im Blick auf den Käfer in der Region relativ ruhig gewesen. In anderen Regionen wie im Osten Baden-Württembergs oder im benachbarten Ausland habe es wesentlich mehr Probleme mit dem Käfer gegeben, was aber keinen wesentlichen Einfluss auf den Holzpreis habe. Von Bedeutung seien dann Anfang dieses Jahres zwei Stürme, der erste sei mit 600 000 Festmetern in Deutschland noch relativ glimpflich ausgegangen, doch bei Friederike seien dann vor allem im Norden Deutschlands rund acht Millionen Festmeter an Sturmholz angefallen.

Aktuell sei die Situation beim Käfer noch entspannt. Dabei habe man in den vergangenen drei Jahren eine relativ hohe Startpopulation feststellen können. Die Waldbesitzer sollten den Wald gut beobachten. Spürbar sind laut Weiner die Auswirkungen des Klimawandels. Inzwischen sei nicht nur die Fichte betroffen, sondern auch in tieferen Lagen die Kiefer durch die Trockenheit deutlich beeinträchtigt. Und schließlich forderte er die Waldbesitzer noch einmal dringend auf, nicht zuletzt aufgrund eines tödlichen Unfalls in den vergangenen Wochen, bei den Arbeiten im Wald vorsichtig vorzugehen. Unfälle seien oft auf Missachtung von Sicherheitsvorgaben zurückzuführen. Die meisten müssten sich wohl eingestehen, dass sie am Abend nach getaner Arbeit feststellen müssten: "Da habe ich heute noch einmal Glück gehabt." Das brachte Philipp Weiner klar auf den Punkt: "Wer das Glück braucht, hat etwas falsch gemacht." Schließlich kündigte er an, dass aktuell wieder das forstliche Gutachten für alle drei Jahre erstellt wird, um vor allem die Verbiss-Situation zu erfassen und den Jägern eine Abschussempfehlung zu geben.

Michael Mayer von der kommunalen Holzverkaufsstelle gab einen kurzen Überblick über den Holzmarkt und wies ebenfalls auf die hohen Unfallgefahren im Wald hin. 2017 sei das dritte Jahr in Folge mit geringen Niederschlägen im Frühjahr und Sommer gewesen, was zu etwas vermehrtem Käferholz geführt habe: "Wir kamen aber mit einem blauen Auge davon." Den Holz-Abnehmern habe es etwas Sorge bereitet, dass bis September hauptsächlich Käferholz und nur wenig Frischholz eingeschlagen wurde. Dies konnte aber im Oktober und November wieder ausgeglichen werden. Trotz Käfer und Trockenheit sei 2017 ein gutes Jahr für die Waldbesitzer gewesen. Die Preise hätten sich ganzjährig zwischen 92 und 95 Euro je Festmeter gehalten. Trotz Regen und Schnee habe auch im Winter noch ausreichend Holz eingeschlagen werden können.

Einwirkungen durch die Stürme seien in Baden-Württemberg bisher nicht festzustellen. So gehe er trotz des Sturmholzes von weiterhin stabilen Märkten aus. Im Spätsommer 2017 habe es noch einiges an Käferholz gegeben. Trotz der vielen Niederschläge im Winter sollten die Waldbesitzer auch im Frühjahr auf einen eventuellen Käferbefall sofort reagieren. Und bei der Aufarbeitung des Sturmholzes sollten die Waldbesitzer die nötige Vorsicht walten lassen. Vor allem sollte das Bruchholz wegen des möglichen Käferbefalls zuerst aufgearbeitet werden.