Auch das "schwarze Brett" der Hochschulgemeinde wurde von einer Studentin neu gestaltet, unser Bild zeigt davor Hochschulseelsorger und Pastoralreferent Michael Schlegel. Foto: Winter

Michael Schlegel hilft Studenten in Notlage. Arbeit soll stärker in den Fakultäten verankert werden.

Furtwangen - Seit einem halben Jahr ist Michael Schlegel nun Hochschulseelorger und er hat viel vor. Unter anderem möchte er zusammen mit einer studentischen Projektarbeit die Hochschulgemeinde "als feste Marke etablieren", eine neue Homepage entwickeln und Flyer gestalten.

Im Augenblick stehen aber noch handfestere Neuerungen an. So hat Michael Schlegel sein Büro im Haus der Sozialstation in der Lindenstraße neu eingerichtet und dasselbe hat er mit dem Seminarraum vor. Hier gibt es eine eher rustikale Einrichtung, die noch aus den 90-er Jahren stammt.

Der Raum sollte aber für möglichst viele Aktivitäten ausgestattet werden, meint Schlegel. Vielleicht einmal eine Meditation oder ein Gebet, wofür eher ein weicher Teppich und Sitzgelegenheiten auf dem Boden sinnvoll wären. Aber auch mal ein Kochen in Gemeinschaft in der Küche der katholischen Hochschulgemeinde (KHG), wie sie nun heißt (bisher: Studentengemeinde).

In dem Fall könnte der Seminarraum als Esszimmer dienen. Zwei Studentinnen möchten zudem die Wände des Raums malerisch gestalten, worüber sich Michael Schlegel freut.

Für entsprechende Ausgaben muss er gelegentlich beim Ordinariat in Freiburg nachfragen. Denn es gibt zwar ein Budget für seine Arbeit, doch alle Ausgaben über 2.000 Euro müssen nochmals einzeln genehmigt werden.

Auch das "schwarze Brett" im Flur des A-Gebäudes der Hochschule Richtung C-Bau wurde jetzt erneuert, eine Studentin hat es in einem auffallenden Orange gestaltet.

Michael Schlegel möchte seine Arbeit auch stärker in den Fakultäten verankern, dezentralisieren. So hat er bereits mit einigen Dekanen gesprochen, unter anderem mit Stephan Lambotte von der Fakultät Gesundheit, Sicherheit, Gesellschaft oder mit Dirk Eisenbiegler von "Digitale Medien". Über diesen Kontakt hat sich das eingangs erwähnte Studienprojekt ergeben, das ab März laufen soll.

Dabei geht es zunächst einmal darum, welche Bedürfnisse es von Seiten der Studenten gibt, und was auf der anderen Seite die Kirche tun kann, um sich einzubringen. Am Ende soll auch eine neue Homepage der KHG herauskommen, Flyer oder ein Newsletter und Plakate.

Jenseits dieses Projektes ist es ein großes Anliegen von Michael Schlegel, gerade Studenten aus anderen Kontinenten Hilfestellungen zu geben. Hier gebe es oft große Probleme sozialer und finanzieller Art. Alleine in der Woche vor Weihnachten habe er fünf Anfragen erhalten von Studierenden, wobei es vor allem um eine finanzielle Notlage gegangen sei. "Einige wussten nicht, wie sie über die Feiertage kommen sollten", meinte Schlegel. Hier sieht er sich gefordert, etwas zu unternehmen, bevor es zu einer solchen Krise kommt. Dabei möchte er auch mit Pfarrer Lutz Bauer zusammenarbeiten, mit dem es regelmäßige Treffen gibt, bei denen unter anderem auch Angebote abgestimmt werden.

Schlegel sieht hier eine Möglichkeit, wo Stadt und Hochschule mehr zusammenwachsen und Solidarität mit Schwächeren zeigen könnten. "Generell wollen die Studenten auch in Furtwangen vorkommen und nicht nur in einer Parallelwelt leben", meint Schlegel. Doch mit "normalen Menschen" gebe es wenig Kontakte. Es gebe sogar Studierende, die sich sozial engagieren wollten, aber nicht wüssten wo und wie.

Dem Hochschulseelsorger sind aber auch Projekte wichtig, die den sozialen Zusammenhalt fördern. So setzt er sich für eine Wiederbelebung des Hochschulkinos ein, auch darüber gibt es Gespräche mit der Fakultät Digitale Medien oder mit dem Guckloch-Kino.

Und schließlich meint er dass "der Standort Furtwangen unterschätzt" werde. "Es werden allerdings andere Dinge als an anderen Studienorten geboten". Der Ort sei vergleichsweise klein, dafür sei alles weniger anonym als in den großen Studentenstädten.

Auch die Natur sei ein wichtiges Element. So möchte Schlegel mit internationalen Studierenden im April auf den Brend wandern und Ende Mai auf dem Feldberg. Auch Weihbischof Michael Gerber soll dann mit von der Partie sein.