Das Kartellamt hatte schon vor einiger Zeit verboten, dass die Forstbehörde den Holzverkauf für die Waldbesitzer übernimmt. Nun muss das Gericht entscheiden. Foto: Reichel Foto: Schwarzwälder Bote

Kartellamt: Landkreis hat Aufgabe bereits von Forstämtern getrennt / Beratung weiterhin kostenlos

Bei der Waldbesitzerversammlung des oberen Bregtals (wir berichteten) informierte der Dezernatsleiter für den ländlichen Raum im Landratsamt, Reinhold Mayer, über den aktuellen Sachstand beim Thema Kartellrecht.

Oberes Bregtal. Das Kartellamt hatte schon vor einiger Zeit verboten, dass die Forstbehörde den Holzverkauf für die Waldbesitzer übernimmt. In den nächsten Wochen wird über diesen langwierigen Streit eine endgültige Entscheidung des Bundesgerichtshofes erwartet.

Dabei geht Reinhold Mayer nicht davon aus, dass sich an den Vorgaben des Kartellamtes noch etwas ändern wird. Bereits vor einiger Zeit hat man daher auch im Schwarzwald-Baar-Kreis schon vorsorglich reagiert und den Holzverkauf aus den Forstämtern ausgelagert.

Noch ist aber nicht klar, wie die endgültige Lösung nach dem erwarteten Urteil ab dem Sommer aussehen wird. Von Seiten des Landes Baden-Württemberg ist vorgesehen, dass das Beratungsangebot durch die Förster weiterhin kostenlos besteht. Die direkte Betreuung im Wald soll aber schrittweise kostendeckend werden.

Die Vermarktung selbst muss wiederum ausgelagert werden. Der bisherige Service aus einer Hand kann nicht weiter geboten werden, die Zahl der Anbieter und Dienstleister werde hier deutlich steigen, so Reinhold Mayer. Durch mehrere Ansprechpartner werde die Bewirtschaftung des Waldes für die Waldbesitzer sicher nicht einfacher.

Nach ausführlichen Ausführungen zur Entwicklung und den möglichen Modellen stellte Reinhold Mayer dann ein Modell vor, wie es möglicherweise im Kreis realisiert werden könnte. Grundsätzlich bestünde auch die Möglichkeit, dass die einzelnen Forstbetriebsgemeinschaften einen eigenen Betrieb aufstellen, der die Beratung und Vermarktung mit einem eigenen Förster übernimmt.

Die sinnvollste Lösung besteht laut Mayer allerdings in der Möglichkeit, dass die Gemeinden ein körperschaftliches Forstamt einrichten und ein Zweckverband entsteht, der für das Kreisgebiet die forstlichen Tätigkeiten für die Waldbesitzer übernimmt.

Ob dies tatsächlich realisiert werden kann, ist noch nicht entschieden. Dafür wurde im Landratsamt eine Arbeitsgruppe eingerichtet, an der Bürgermeister, Vertreter des Landratsamtes und der Forstämter sowie der Waldbesitzer beteiligt sind. Aus dem Bregtal gehören dazu Bürgermeister Robert Strumberger und der Furtwanger Förster Richard Kugele.