Pfarrgemeinderäte aus Furtwangen und Vöhrenbach treffen sich erstmals zu einer vorbereitenden Sitzung

Von Axel Wolf

Furtwangen/Vöhrenbach. Das Datum rückt immer näher: Im Jahr 2015 sollen die Seelsorgeeinheiten Vöhrenbach und Oberes Bregtal, also Furtwangen, verschmelzen. Auf dem Weg dahin fand am Donnerstag die erste gemeinsame Sitzung beider Kirchengemeinderäte statt.

"Es ging erst einmal ums Kennenlernen, nicht gleich um Beschlüsse", umreißt Vöhrenbachs Pfarrer Martin Schäuble die Zielsetzung dieser Begegnung im Pfarrzentrum Krone. Dort saßen sämtliche maßgeblichen Vertreterinnen und Vertreter beider Seelsorgeeinheiten am Tisch. Also auch Furtwangens Pfarrer Paul Demmelmair, Pater Franz Hettel, Kooperator Pfarrer Joachim Werner, Diakon Christoph Franke sowie die Gemeinderferentinnen Dorothea Nopper und Birgit Wild.

Die Atmosphäre sei partnerschaftlich geprägt gewesen, war von einigen Teilnehmer zu hören. Neben einer gewissen Skepsis, weil die Bildung der großen Seelsorgeeinheit von der Diözese vorgegeben ist, gab es auch so etwas wie Neugier zu erfahren, wie es denn in den einzelnen Gemeinden läuft.

Die hatten dazu Gelegenheit, indem sie sich einerseits auf Stellwänden präsentierten. Im gemeinsamen und Gruppengespräch wurden dann die jeweils typischen Profile erkennbar.

Dann wurde aber auch schon ein wenig konkret in die Zukunft geschaut. Wie lässt sich die Arbeit mit dem vorhandenen Team bewältigen? Immerhin geht es um acht Gemeinden, die möglichst ohne größere Einschränkungen seelsorgerisch und organisatorisch betreut werden wollen. Eine Stärke sind die beiden in Furtwangen tätigen Gemeinderferentinnen, von denen nach 2015 auch die heutige Seelsorgeeinheit Vöhrenbach profitieren kann.

Doch wie sieht es mit den Pfarrern aus? Absolut verbindliche Zusagen, dass sowohl Paul Demmelmair (Furtwangen) als auch Martin Schäuble (Vöhrenbach) gemeinsam in der neuen großen Seelsorgeeinheit agieren werden, gibt es von Seiten der Diözese nicht. Dazu kommt, dass die Kirche von den Geistlichen erwartet, nach zehn Jahren an einem Ort an einen anderen zu wechseln. Dies würde Demmelmair im Jahr 2015 noch nicht betreffen, wohl aber Schäuble: Er hat im Jahr 2005 in Vöhrenbach angefangen.

Der Weggang eines Geistlichen, anschließend möglicherweise durch einen Vikar ersetzt, wäre ein Einschnitt. Doch selbst, wenn sie weiter im oberen Bregtal blieben: Die Arbeit der Pfarrer müsste gerecht verteilt werden. Vielleicht müsste Schäuble in Furtwangen Gottesdienste abhalten, Demmelmair in Urach. Denn Pater Franz Hettel, der trotz seiner 76 Jahre immer noch viel leistet, dürfte in ein paar Jahren sein heutiges Pensum nicht mehr bewältigen können.

Dennoch glaubt Schäuble, dass sich mit dem vorhandenen Team das Ziel, die Seelsorge flächendeckend aufrecht zu erhalten, bewältigen lässt. Denn diese Überlegung stecke hinter der Vorgabe aus Freiburg.

Daran ist nach Ansicht von Markus Fehrenbach, dem Pfarrgemeinderatsvorsitzenden von Furtwangen, nicht zu rütteln. Es gelte nun, das Beste daraus zu machen und für die Kirche etwas Gutes zu tun.

Dass es auch abweichende Meinungen gibt, belegt Rainer Lübbers aus Furtwangen. Wenn es nach ihm ginge, sollte man – möglicherweise durch Unterschriften – gegenüber der Diözese sein Missfallen zu Ausdruck bringen.

"Über unsere Köpfe hinweg" entschieden

Hier werde etwas "über unsere Köpfe hinweg durchgezogen". Nach seiner Meinung werden bei der Neustrukturierung die individuellen Bedürfnisse der bisherigen Seelsorgeeinheit und ihrer Gläubigen nicht ausreichend genug berücksichtigt. Lübbers befürchtet, dass die kleineren Gemeinden die Verlierer sein werden, allein schon deshalb, weil in dünn besiedelten Gebieten die (Verkehrs-)Infrastruktur fehle. Wie etwa solle eine alte Frau aus Urach zum Gottesdienst kommen, wenn dort keiner mehr stattfinde?

Markus Fehrenbach kann damit leben, dass es "verschiedene Meinungen" gibt. Er jedenfalls zieht eine positive Bilanz des Abends. Darin ist er sich mit Karl Elsäßer, dem Vorsitzenden des Vöhrenbacher Pfarrgemeinderats, einig. Der geht davon aus, dass die Gespräche fortgesetzt werden, auch in Gruppen oder ausgewählten Gremien.

Nicht zuletzt dürfte es aber an den Pfarrern Demmelmair und Schäuble liegen, dass der künftige gemeinsame Weg gelingt. Die beiden treffen sich daher bereits in der kommenden Woche – und das nicht zum ersten Mal zu diesem Thema.