Schulsozialarbeiter helfen Schülern, Konflikte zu lösen.Foto: pixabay Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Anne-Frank-Grundschule und Friedrichschule bekommen jeweils 25-Prozentstelle für ein Jahr

Furtwangen (sh). Schon lange immer wieder diskutiert, nun wird es tatsächlich Realität: Sowohl die Anne-Frank-Grundschule als auch die Friedrichschule erhalten voraussichtlich zum kommenden Schuljahresbeginn im September eine Stelle für Schulsozialarbeit genehmigt mit einem Stellenumfang von jeweils 25 Prozent und befristet auf ein Jahr.

Schulleiterinnen hatten Antrag gestellt

Bereits im Dezember 2019 bei den Haushaltsplanberatungen wurde dem Antrag der Schulleiterinnen Katrin Disch und Cornelia Jauch zur Schaffung einer solchen Stelle grundsätzlich zugestimmt. Allerdings wurden die dafür eingeplanten Gelder bis zum endgültigen Abschluss der Haushaltsplanungen mit einem Sperrvermerk versehen. Im März hatte nun Dirk Ebeling (CDU) die Aufhebung dieses Sperrvermerks gefordert, weil eine solche Stelle dringend notwendig sei. Die Schulsozialarbeit in den Grundschulen kümmert sich um Schüler, die in ihrer persönlichen Entwicklung gefährdet, sozial ausgegrenzt und benachteiligt sind. Dazu gehören dann Einzelfallhilfen und Beratung ebenso wie sozialpädagogische Gruppenarbeit und Projekte sowie Vernetzungen innerhalb und außerhalb der Schule.

Der Caritasverband hat dem Gemeinderat eine Kostenaufstellung für eine solche Stelle vorgelegt. Die Personalkosten mit Nebenkosten betragen hier 40 200 Euro, dafür gibt es einen Zuschuss von 8350 Euro vom Kommunalverband Jugend und Soziales, sodass der Stadt für ein Jahr Kosten von 31 860 Euro verbleiben. Allerdings muss dieser Zuschuss spätestens zum 31. Juli beantragt werden, weshalb der Gemeinderat dies nun beschließen sollte.

Dirk Ebeling beantragte daher noch einmal diese beiden 25-Prozent-Stellen ab 1. Januar befristet für ein Jahr. Rainer Jung (FWV) hatte hier allerdings Probleme: "Wie kaputt ist unsere Gesellschaft, dass der Staat hier immer mehr Aufgaben übernehmen muss? Wohin geht die Entwicklung?" Es gebe schon viele verschiedene Angebote in der Stadt. Hier stelle sich die Frage, ob diese vernetzt seien und zusammenarbeiten und hier nicht dann auch in den Schulen die Aufgabe übernehmen könnten, beispielsweise unterstützt durch einen Bundesfreiwilligen oder einen FSJler. Ulrich Mescheder (UL) widersprach dem deutlich, solche Hilfen für Kinder bei Problemen seien nicht mit Hilfskräften möglich. Und diese Stelle werde ganz bewusst an den Schulen geschaffen, um die dortigen Probleme anzugehen. Auch Heinz Guhl (SPD) befürwortete die Stelle, regte aber an, diese bereits zum Schuljahresbeginn einzurichten.

Sperrvermerk wird aufgehoben

Gerade wenn man im Herbst eventuell mit einer zweiten Corona-Welle rechnen müsse, wäre eine solche Hilfe für die Schüler von großer Bedeutung. Die Vertreterin des Caritasverbandes erklärte, dass die Stelle nicht nur zum 1. Januar, sondern auch bereits zum September besetzt werden könnte. So beschloss der Gemeinderat dann die Aufhebung des Sperrvermerks, die Stellung eines Antrags für den Zuschuss und schließlich den Termin für den Beginn dieser Arbeit auf den Anfang des kommenden Schuljahres zu verlegen.