Bremauer: Wollen Nachteile der EEG-Neufassung ausschließen

Von Matthias Winter

Furtwangen / Vöhrenbach. Bereits am 21. Januar hat die "Siventis Windprojekte GmbH" die Bauanträge für die Windenergieanlagen Linach, Rappeneck (bei Vöhrenbach) und Meisterberg (WiLi, WiRa und WiM) förmlich eingereicht.

Hintergrund für die Antragstellung zum jetzigen Zeitpunkt ist laut Siventis-Geschäftsführer Ulrich Bremauer die Überlegung, dass man handeln wollte, so lange noch das alte EEG ("EnergieEinspeiseGesetz") Gültigkeit habe. Damit sollten etwaige Nachteile, die aus einer späteren Antragstellung resultierten, ausgeschlossen werden, meinte er auf Anfrage.

Ursprünglich vorgesehen sei eine Antragstellung zu diesem frühen Zeitpunkt aber nicht gewesen. Mit den Anträgen ist jetzt erst einmal das Landratsamt befasst, wo am Donnerstag, 12. Februar, bereits eine entsprechende Konferenz mit Beteiligung der Antragsteller stattfinden soll.

Bekanntlich möchte Bundes-Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel das EEG neu fassen, wovon vor allem die Windenergie an Lande betroffen wäre. "Wir sind jedoch der Auffassung, dass für die Standorte im Süden die Nachteile berücksichtigt werden sollten", betonte Bremauer. Gemeint ist die Einspeisevergütung. Entsprechende Vorstöße in Berlin würden auch vom Land Baden-Württemberg unterstützt.

Daneben gebe es aber Überlegungen, ein Konzept zur Direktvermarktung des gewonnenen Stroms zu entwerfen. Dies könnte vor allem für Firmen und Kommunen interessant sein, meinte Bremauer. Bereits im Frühjahr sei dazu eine Informationsveranstaltung geplant.

Die Möglichkeit der Direktvermarktung hänge aber vor allem davon ab, wie viele Energieanlagen realisiert werden könnten. "Bei zwei oder vier Anlagen ist das nicht interessant."

Geplant sind für alle drei Standorte aber zwölf Anlagen, nämlich sechs am Standort Linach, vier am Standort Rappeneck und zwei Anlagen beim Meisterberg. Mehr seien hier nicht unterzubringen, einmal wegen der Nähe zur Rehaklinik Katharinenhöhe, zum anderen wegen eines Auerhahnkorridors.

Ulrich Bremauer verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass man Grundstückseigner und Bürger in das Projekt bereits weitgehend mit einbezogen habe. "Wir sind kein Profiunternehmen wie eine EnBW", meinte er.

Zudem finanziere die Siventis als Bürgerinitiative alles aus eigenen Mitteln, alleine für den Messmasten in Linach seien das über 100 000 Euro gewesen, hinzu kämen noch Ausgaben für zahlreiche Gutachten. Daher sieht Bremauer auch die Gefahr, dass plötzlich noch ein Mitbewerber für die Flächen auf der Matte stehen könnte, für sehr gering an. Mehr Sorgen bereitet ihm die zögerliche Haltung der Gemeinden Furtwangen und Vöhrenbach. Denn hier ist eine Ausweisung der Flächen noch immer nicht erfolgt.

"Anderenorts werden wir in Gemeinderatssitzungen eingeladen, um unser Konzept vorzustellen, weil die Kommunen das interessant und vorbildlich finden", meinte er. Im Oberen Bregtal freilich kommt das Verfahren nicht vom Fleck.

siehe nebenstehende Meldung zu Infoabend