Stadtjugendpfleger Dirk Maute freut sich, dass er "seine" Jugendlichen nun endlich wieder zu einer Partie Billard im Jugendtreff Furtwangen auffordern kann.Foto: Stadtverwaltung Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Furtwanger Jugendtreff ist geöffnet

Furtwangen. Seit 3. Juni ist der Jugendtreff in Furtwangen wieder geöffnet. Zwar unter besonderen Bedingungen, begrenzt auf maximal 15 Personen gleichzeitig und unter Einhaltung der nötigen Sicherheitsabstände. Aber dennoch freuen sich die Jugendlichen, dass sie sich endlich wieder mit ihren Freunden treffen können und sich vor allem auch mit Stadtjugendpfleger Dirk Maute austauschen können.

Seit neun Jahren kümmert er sich um die Sorgen und Belange "seiner" Kids und ist für sie inzwischen zu einem Freund geworden. Die Corona-Krise und die wochenlange Schließung des Jugendtreffs haben ihn hart getroffen.

"Mir ist bewusst, dass für die Jugendlichen dieser Treff enorm wichtig ist. Ich habe versucht, über Soziale Medien an den Jugendlichen dranzubleiben, aber das ist natürlich nicht dasselbe. Für viele ist der Jugendtreff eine Möglichkeit, von zuhause raus zu kommen, sich zu treffen und abzuschalten. Das alles ging in den vergangenen Wochen nicht", erklärt Maute, der momentan von der städtischen Mitarbeiterin Yvonne Krietzsch im Jugendtreff unterstützt wird.

Rhythmus hat in der Pause gefehlt

In einem Gespräch mit Patrik (15 Jahre), Benjamin (16 Jahre), Selin (18 Jahre) und Marica (15 Jahre) wird schnell klar, wie groß die Erleichterung über die Wiedereröffnung des Jugendtreffs in Furtwangen ist.

"Es war einfach nur langweilig, wir haben viel geschrieben, telefoniert und haben uns in Videochats getroffen, aber richtig sehen konnten wir uns leider nicht", erinnern sich die Jugendlichen. Vor allem am Anfang sei das eine große Umstellung gewesen. Hauptproblem war, dass die Motivation gefehlt hatte. "Es hat sich einfach angefühlt wie jeden Tag Sonntag und es gab einfach nichts zu tun", so Benjamin. Er hatte schlicht zu gar nichts Lust und hat seinen Rhythmus komplett verloren, tagsüber hat er geschlafen, nachts war er wach. "Wir wollten einfach mal wieder in die Schule." Eine Aussage, die für die Jugendlichen wohl vor der Krise eher undenkbar gewesen wäre.

Das schlimmste war anfangs, dass wir nicht raus konnten", sagt Selin. Darüber hinaus haben die Hamstereinkäufe die Jugendlichen genervt. "Das hat regelrecht aggressiv gemacht", so Benjamin, der den Run auf Toilettenpapier absolut nicht nachvollziehen konnte. Auch wenn sie weiß, dass Corona so schnell nicht einfach weggeht, hofft Marica, dass man sich nach und nach auch mit mehr Personen treffen kann und dass vielleicht bald die Maskenpflicht wegfällt. Außerdem wünscht sie sich, dass zu ihrem Geburtstag im Herbst auch wieder Diskotheken öffnen können. Im Moment sind sie und ihre Freunde einfach nur erleichtert, dass sie sich treffen, eine Runde Billard spielen oder an der Konsole Wettkämpfe austragen können.

Wichtige Anlaufstelle

Der Jugendtreff ist eine wichtige Anlaufstelle. Mit Dirk Maute können die Jungen und Mädchen über ihre Sorgen und Probleme zum Beispiel in der Schule sprechen. "Außerdem hilft er, wo er kann. Er hat mir Tipps gegeben und bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz geholfen", ist Selin froh. Und alle vier sind sich einig: "Hier im Jugendtreff kann man vieles machen und vor allem kann man sein, wie man ist und braucht sich nicht zu verstellen!"

Der Jugendtreff ist montags von 14 bis 18 Uhr, mittwochs, donnerstags und freitags von 16 bis 20 Uhr geöffnet.