Massiv gefordert war die Wehr beim Hochwasser im Januar 2018. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Gesamtwehr 2018 stark gefordert / Derzeit 151 engagierte Aktive

Zahlreiche Einsätze forderten 2018 die Furtwanger Feuerwehr, gleich zu Jahresbeginn das Hochwasser. Insgesamt sei die Wehr mit ihren 151 Aktiven auf einem positiven Weg, betonte Gesamtkommandant Jochen Löffler bei der Hauptversammlung der Gesamtwehr im Rettungszentrum.

Furtwangen. Nicht zuletzt wurde mit der Gründung der Kinderfeuerwehr "Feuerwölfe" erneut ein wichtiger Schritt für die Nachwuchssicherung getan. In seinem Bericht hob Löffler hervor, dass die Mitglieder der Feuerwehr im vergangenen Jahr an insgesamt 103 Lehrgängen und Weiterbildungen teilgenommen hätten. Dies sei ein deutlicher Indikator für die hohe Motivation und Einsatzbereitschaft der Furtwanger Feuerwehr. Daher könne die Feuerwehr einen guten Ausbildungsstand aufweisen, wie er anhand von Zahlen belegte.

Neben 20 Mitgliedern in der Jugendfeuerwehr sind nun auch acht Kinder in der Kinderfeuerwehr aktiv unter der Regie von Raphael Brischke. Bei der Gründung der Jugendfeuerwehr vor 28 Jahren sei Furtwangen eine der letzten Feuerwehren im Kreis gewesen, die diesen wichtigen Schritt ging, bei der Gründung der Kinderfeuerwehr als dritte Wehr im Schwarzwald-Baar-Kreis habe man inzwischen die anderen Wehren überholt.

Insgesamt 183 Einsätze mit 2907 Einsatzstunden wurden absolviert. Während die Einsätze im Einzelnen von den Abteilungskommandanten in ihren Berichten geschildert wurden, ging Jochen Löffler auf zwei wichtige Einsatz-Bereiche ein. Massiv gefordert waren die Mitglieder aller Abteilungen gleich zu Jahresbeginn durch das Hochwasser bei vielen unterschiedlichen Einsätzen, wobei man in Furtwangen noch mit einem "blauen Auge" davon gekommen sei.

Kritik an Hausbesitzern

Sein Dank galt der Stadtverwaltung, die nach den Erfahrungen dieses Hochwassers im Nachtragshaushalt gleich Gelder für zusätzliche Gerätschaften bereitstellte, um beim nächsten Hochwasser noch besser gerüstet zu sein. Hier forderte Löffler aber auch die Haus- und Grundbesitzer in den gefährdeten Bereichen auf, selbst einen Beitrag zu leisten. Einige hätten bereits reagiert und beispielsweise Pumpen installiert. Aber noch immer gebe es genug "Unbelehrbare", die meinten, dies alles sei Aufgabe der Stadt, und die Feuerwehr werde es dann schon richten. Dabei würden die Abstände zwischen solchen Ereignissen immer kürzer. Bereits an Heiligabend gab es wieder einen Hochwasser-Voralarm. Ebenfalls dem Klimawandel geschuldet seien die Wasserfahrten aufgrund der Trockenheit. Auch hier übte Löffler deutliche Kritik: "Wir lassen hier sicher niemanden verdursten, aber wenn den Betroffenen am Samstagabend um 21 Uhr beim Duschen auffällt, dass kein Wasser mehr kommt, und dies nicht zum ersten Mal, muss man sich nicht wundern, wenn von uns auch mal ein Nein kommt!". Die Belieferung mit Trinkwasser für die Eigenversorger sei keine primäre Aufgabe der Feuerwehr, es gebe auch genügend Möglichkeiten, beispielsweise selbst bei der Feuerwehr Trinkwasser abzuholen. "Leider ist für viele das einfachste, weil kostengünstigste, einen Anruf bei der Feuerwehr zu tätigen, wodurch aber teure Rettungsmittel für Wasserfahrten missbraucht werden müssen", so Löffler. Ein großer Dank galt der Stadt, die immer bereit sei, notwendige Gerätschaften für die Wehr anzuschaffen.

Bürgermeister Josef Herdner dankte der Feuerwehr für ihre Einsätze und lobte gerade auch den wichtigen Einsatz bei Jugend- und Kinderfeuerwehr als Zukunftssicherung. Als Bürgermeister sei er stolz auf die Feuerwehr, die auch bei der Bevölkerung viel Anerkennung genieße. Die Stadt werde immer versuchen, die Feuerwehr zu unterstützen, und auch der Gemeinderat habe immer ein offenes Ohr für die Feuerwehr. Ein Gruß kam auch vom stellvertretenden Kreisbrandmeister Christoph Kleiner, der sich ebenfalls sehr über die Gründung der Kinderfeuerwehr freute, wie er sie selbst aus seiner Feuerwehr in St. Georgen kennt.