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Straße überflutet. Keller müssen ausgepumpt werden. Straße Richtung Schönwald zeitweise gesperrt. Mit Videos

Schwarzwald-Baar-Kreis - Über Stunden hinweg waren am Donnerstagabend und in der Nacht auf Freitag die Feuerwehren im Bereich Furtwangen aufgrund des Hochwassers unterwegs. Teilweise wurden die 20-jährigen Hochwassermarken überschritten.

Heftiger Dauerregen und Schmelzwasser sorgte dafür, dass die Bäche und Flüsse teilweise über die Ufer traten. Insbesondere im Bereich des Mäderstals, in der Carl-Diem-Straße und in der Baumannstraße mussten die Feuerwehr mehrere Keller leerpumpen und zudem Gebäude mit Sandsäcke absichern. Aber auch der Katzensteig war vom Hochwasser betroffen. Gegen 5 Uhr kam es in Furtwangen-Neukirch im Bereich der Hauptstraße bei der "Alten Säge" zu einem kleineren Erdrutsch.

Zwischenzeitlich war es notwendig die Kreisstraße in Richtung Schönwald aufgrund einer Überflutung komplett zu sperren. Darüber hinaus hatte die Feuerwehr bei der Schreinerei Scherzinger am Marktplatz alle Hände voll zu tun, um die Räumlichkeiten vom Wasser zu befreien.

Im Ortsteil Schönenbach war zudem das Autohaus Storz von den Wassermassen der nahegelegenen Breg betroffen. Außerdem mussten die Feuerwehren in Vöhrenbach, Neukirch, Rohrbach, Hammereisenbach sowie Urach zu Unwettereinsätzen ausrücken und Wasser in verschiedenen Gebäude abpumpen.

In Triberg lief ein Trafo-Häuschen mit Wasser voll, so dass ein Kurzschluss drohte. Infolge abfließenden Wassers wurde die Bundesstraße 500 im Bereich Hinterschützenbach und in Höhe Bergsee, die Landesstraße 175 zwischen St. Georgen-Brigach und Hochwald zeitweise überflutet. Auch die Straßen Gsod in St. Georgen und "Im Hofgrund" in Furtwangen waren nicht mehr passierbar. Am Ortsausgang St. Georgen in Richtung "Hiesemicheleshöhe wurde ebenfalls eine Straße überflutet.

Der Wassernotmelder der Breg löste im Bereich Vöhrenbach-Krumpenhof Hochwasseralarm, und der Melder der Kirnach im Bereich Maria Tann Voralarm aus. Zwischen Brigachtal-Überauchen und Rietheim trat der Wolfbach über die Ufer und setzte eine Verbindungsstraße zwischen den beiden Ortschaften unter Wasser.

Auch in Villingen-Schwenningen waren die Auswirkungen des derzeit herrschenden Hochwassers zu spüren. Die Lage blieb jedoch größtenteils entspannt. Zu einer der ersten Einsätze wurde dabei gegen 21 Uhr alarmiert. Hierbei hatte der Hausmeister des Finanzamtes in der Weiherstraße in Villingen der Leitstelle mitgeteilt, dass der Warenbach überzulaufen drohte.

Vor Ort stellte sich heraus, dass das Überlaufbecken im Bereich des Betreuen Wohnens tatsächlich einen kritischen Punkt erreicht hatte. Insbesondere im Bereich des Neubaus des Heilig-Geist-Spitals stand das Wasser etwa 50 Zentimeter hoch an der dortigen Fassade. Die Feuerwehr entschied sich daraufhin, weitere kritische Punkte im Stadtgebiet anzufahren, um die Pegelstände zu überprüfen.

Gleichzeitig wurden die Feuerwehrabteilungen Villingen sowie Schwenningen in das Gerätehaus nach Schwenningen beordert, um Sandsäcke zu füllen. Diese wurde anschließend mit Hilfe des Wechselladers und einer Mulde abtransportiert, um an den kritischen Stellen dafür zu sorgen damit das Wasser nicht weiter steigt. Unter anderem an der Felder Mühle – dort war die Kirnach deutlich über die Ufer getreten – und in Pfaffenweiler musste die Feuerwehr dann schließlich ausrücken, um Wasser abzupumpen. Um 2.30 Uhr stand die Brigach bei fast 1,26 Meter, der Mittelwert des Wasserstandes liegt bei rund 0,40 Meter.

Seit Donnerstagabend ist eine Fahrt von Wolterdingen ins Bregtal nicht mehr möglich. Die Durchgangsstraße musste gesperrt werden. Der andauernde Regen ließ den Pegelstand in Hammereisenbach auf 45 Kubikmeter ansteigen. Und so wurde reagiert und das Hochwasserrückhaltebecken komplett aktiviert. Dies war in der Vergangenheit erst einmal der Fall. Gegen 21 Uhr wurde am sogenannten Dammbalkenverschlussbauwerk an der Bregtalstraße die Öffnung verschlossen. Dies ist Voraussetzung für einen erfolgreichen Anstau, der viele Anwohner bis weit die Donau hinunter vor Hochwasser schützen soll. Der Einbau der Schutzvorrichtung ist auf 2,40 Meter ausgelegt.