Die Stadtkapelle Furtwangen lädt zum Neujahrskonzert in die Festhalle ein. Fotos: Heimpel Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Stadtkapelle widmet dem Thema "Schule" bei Aufführung die passenden Musikstücke

Die Festhalle, zugleich Sporthalle der Friedrichschule, wurde am Abend des Neujahrstages zum Klassenzimmer: Denn die Stadtkapelle Furtwangen hatte zum Neujahrskonzert 2019 unter dem Motto "Schule" eingeladen.

Furtwangen. Vorsitzender Volker Schwer erinnerte dabei im Rahmen der Begrüßung daran, dass dieses Neujahrskonzert der Stadtkapelle inzwischen seit 70 Jahren, erstmals am 1.Januar 1949, in der Festhalle stattfindet.

Den Auftakt des Konzertes bildete traditionell der Auftritt der Jugendkapelle unter der Leitung von Bernhard Weißer. Ansagerin Stefanie Weiß berichtete, dass die Jugendkapelle aktuell über 33 junge Musiker verfügt, für drei von ihnen war dies das erste Neujahrskonzert. Unterstützt wird die Jugendkapelle dabei immer wieder durch aktive Musiker aus der Stadtkapelle. Gerade auch für Dirigent Bernhard Weißer sei diese Aufgabe eine Herausforderung, so Stefanie Weiß. Die fortgeschrittenen Musiker verlassendie Jugendkapelle, um in der Stadtkapelle mitzuspielen, immer wieder müssen dann neue Nachwuchsmusiker an das Spiel im Orchester herangeführt werden.

Bei dem anspruchsvollen Programm der Jugendkapelle war von diesen Herausforderungen aber nichts zu spüren. Mit Bravour meisterten die jungen Musiker ihre Konzertstücke, die mit dem Trompeten-Solo "Cheerleader" begann. Es folgte ein kleines Potpourri der Gruppe Pur und der klassische Filmhit "Moon River" aus "Frühstück bei Tiffany’s". Bei diesem Oscar-prämierten Werk sorgte auch die Solistin Katja Schirmaier mit dem Saxophon für viel Applaus.

Musikalischer Höhepunkt war zum Abschluss der Titel "Music" von John Miles, das den jungen Musikern noch einmal alles abverlangte. Natürlich durften auch die Nachwuchs-Musiker nicht ohne Zugabe, den Marsch "Line up" von der Bühne gehen.

Und dann ging es los mit der Schule, zuerst einmal mit einem Video vom Treiben der Schüler (Musiker) auf dem Schulhof, bis sie von Oberlehrer Ulf Schuster ins Klassenzimmer gerufen wurden. Sie stürmten dann mit der Pausenklingel die Festhalle/Klassenzimmer, zum Teil auch noch mit alten Tornistern ausgestattet.

Humorvoll mit viel Schul-Nostalgie moderiert von Stefanie Weiß und Volker Schwer folgten dann sieben Schulstunden. Und zu jedem dieser Unterrichtsfächer gab es das passende Musikstück. Das begann dann mit dem Biologieunterricht und mit der Evolution, dazu das Musikstück "Evolutions" von Alfred Reed. Im folgenden Sportunterricht erklang dann "Olympica", eine Komposition von Jan van der Roost zur Winter-Olympiade 1998 in Japan, von der im Übrigen auch der Furtwanger Skispringer Martin Schmitt mit einer Silbermedaille zurückkehrte.

Mit Musik durch den Stundenplan

Weiter ging es mit dem Religionsunterricht und einer musikalischen Schilderung des Kampfes von David gegen Goliath und im Musikunterricht mit der Geschichte des Jazz. Selbst englische Grammatik erhielten die Zuhörer in der Festhalle noch verpasst mit den Modalverben im Englisch-Unterricht: "Shall we dance". Und im Physik-Unterricht ging es schließlich um die Erdbeschleunigung mit dem Titel "Defying Gravity – der Schwerkraft trotzen" von Steven Reinecke. Den krönenden Abschluss bildete im Erdkunde-Unterricht der "Meridian" von Ola Gjeilo. Allerdings hatte, wie Volker Schwer erläuterte, dieses Stück im Vorfeld der Kapelle noch großes Kopfzerbrechen bereitet.

Die aktive Musikerin Nicole Quendt sollte eigentlich den dominanten Klavier-Part übernehmen, fiel aber dann kurz vor dem Konzert durch eine Handverletzung aus. Kurzfristig erklärte sich Lehrerin Sabine Pander von der Furtwanger Jugendmusikschule bereit, diesen Part zu übernehmen. Gemeinsam mit der Kapelle sorgte sie dann für einen gelungenen schwungvollen und sehr rhythmischen Schlusspunkt. Nach viel Applaus gab die Kapelle dann mit ihrem Dirigenten Ulf Schuster aber auch noch zwei schwungvolle Zugaben mit den Märschen "Regimentskinder" und dem Radetzkymarsch.