Der BMW Z1-Club ist bei seiner Tour vier Tage im ganzen Südschwarzwald unterwegs, den Abschluss bildet ein Besuch auf dem Kolmenhof.Fotos: Heimpel Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Z1-Club mit seinen Oldtimern unterwegs / Ein Lichtblick für Gastronom Christoph Dold

Von der Corona-Krise gebeutelt sind so gut wie alle Gastronomen im Oberen Bregtal. Ein Lichtblick im doppelten Sinne gab es nun für Christoph Dold vom Furtwanger Kolmenhof.

Furtwangen. Zum einen konnte Dold nun wieder sein Lokal öffnen, wenn auch mit Einschränkungen, zum anderen hat er nun auch schon ziemlich zu Beginn wieder einen Besuch von Liebhabern klassische Automobile. Denn er pflegt noch immer wie auch sein Vater Franz Dold das Sammeln von Fahrzeug-Raritäten. Und so war er natürlich begeistert, als sich der BMW-Z1-Club bei seiner Club-Tour kürzlich zum Mittagessen ansagte. Diese seltenen Sportwagen, es wurden von 1987 bis 1991 genau 8000 Stück in Handarbeit hergestellt, sind natürlich alle ein Schmuckstück.

Das Fahrzeug bietet für Autokenner viele Besonderheiten, was die Herstellung als auch in den verwendeten Materialien betrifft. Besonders auffällig sind dabei die beiden Türen, die in den Seitenschwellern versenkt werden können, wodurch das Fahrzeug auch mit "offener" Tür gefahren werden kann.

Etwa 450 Besitzer eines solchen Fahrzeugs haben sich im Club zusammen getan. Organisiert wurde diese Schwarzwaldtour nun bereits zum dritten Mal durch Vorstandsmitglied Jürgen Schneider aus Kelkheim bei Frankfurt, der damit seinen Club-Kollegen seine Schwarzwälder Heimat zeigen konnte. 22 Fahrzeuge mit 41 Personen waren hier auf der Tour dieses Jahr unterwegs.

Gestartet wurde bei Ettlingen, wobei mancher der Teilnehmer schon eine lange Anfahrt hatte. Spitzenreiter war hier ein Fahrzeug aus Sörup bei Flensburg mit einer Strecke von 1000 Kilometer bis in den Schwarzwald.

Am ersten Tag gab es eine malerische Fahrt vom Norden des Schwarzwalds über die Nagold-Talsperre bis nach Grafenhausen, dem Quartier für diese Tour. An den nächsten beiden Tagen gab es erlebnisreiche Ausflüge nach Schaffhausen an den Rheinfall, nach Nöggenschwiel und St. Blasien, die Erdmannshöhle in Hasel, die Wasserfälle von Menzenschwand und nicht zuletzt eine Fahrt mit der Seilbahn auf den Belchen. Auch eine Besichtigung der Brauerei Rothaus durfte nicht fehlen.

Und schließlich ging es auf die Rückreise über den Schluchsee nach Furtwangen. Nach einem Besuch im Uhrenmuseum war dann der Kolmenhof das letzte Ziel dieser Schwarzwald-Tour. Und hier waren natürlich auch die Sammelstücke von Christoph Dold für die Klubmitglieder von besonderem Interesse, bevor es dann zum gemeinsamen Mittagessen ging. Natürlich fehlte auch nicht ein Besuch in der Martinskapelle oder an der Donauquelle. Die BMW-Freunde aus ganz Deutschland waren auf jeden Fall beeindruckt von dieser Tour und nicht zuletzt auch von der Landschaft rund um den Kolmenhof.

Für Christoph Dold vom Kolmenhof war es die erste größere Gruppe nach der Wiedereröffnung am 19. Mai. Dabei räumte Christoph Dold ein, dass der Betrieb jetzt unter den entsprechenden Auflagen nicht einfach sei. Im Inneren sind beispielsweise die Zahl der Sitzplätze deutlich reduziert, um die entsprechenden Abstände und Durchgänge zu schaffen. Im vorderen Teil der Gaststätte beispielsweise mussten alle Stühle entfernt werden, die Gäste können nur auf der Bank sitzen.

Aber auch im Freien müssen die Vorgaben genau eingehalten werden, was auch mit viel Aufwand verbunden ist. Nicht zuletzt muss sich jeder Gast zuerst einmal in eine Liste eintragen, bevor er Platz nehmen kann. Darauf werde, so Christoph Dold, im Kolmenhof penibel geachtet. Auch Übernachtungsgäste könnte er noch einige aufnehmen. Der Ferien-Betrieb laufe nur sehr zögerlich an. Nicht zuletzt sei es für die Gäste sicher nicht angenehm, im Hotelbereich immer mit Maske gehen zu müssen. Auch muss der Hotelgast jedes Mal, wenn er die Gaststube betritt, beispielsweise für Frühstück oder Mittagessen, sich erneut in die Liste eintragen.

Vor allem aber gab es im Zusammenhang mit Corona viele Absagen, so Dold. Anfangs habe man noch gehofft, dass gleich die eine oder andere Hochzeit oder ein runder Geburtstag nun nach Corona nachgeholt werde. Aber das sei nur selten der Fall. Ähnliches gilt für die Bus-Reisegruppen. Und nicht zuletzt die Verlegung des Weißen Sonntags macht die Situation schwierig. Denn fünf Familiengruppen hatten sich hier zum Festessen angesagt. Von diesen fünf Familien ist nun wohl nur noch eine übrig geblieben. Und hier kommen jetzt zwölf statt zuvor 35 Gäste.

Das macht deutlich, dass, auch wenn der Kolmenhof wieder geöffnet ist, die Situation sicher noch lange Zeit für Christoph Dold und sein Team schwierig sein wird.