Auf dem Furtwanger Robert-Gerwig-Platz heißt Jacques Barthillat Aussteller, Händler und viele Furtwanger willkommen. Foto: Hajek Foto: Schwarzwälder-Bote

Antik-Uhrenmesse: Gestern Abend Empfang von Händlern und Bürgern auf dem Robert-Gerwig-Platz

Bei strahlendem Sonnenschein hatten sich am Freitag gegen Abend Uhrenhändler und zahlreiche Furtwanger auf dem Robert-Gerwig-Platz eingefunden. Man kennt einander aus früheren Jahren, einige neue Anbieter kamen hinzu.

Furtwangen. Dass die Technik nicht gleich funktionierte, störte nicht, die Gäste holten sich Getränke und plauderten oder hörten den Klängen der Rotterdamer Trios "De Swingers" zu. Als schließlich das Mikrophon doch funktionierte, sprach Bürgermeister Josef Herdner seine Grußworte und stellte fest: "Wir haben heute schon einen heißen Tag erlebt". Damit meinte er nicht nur die tropischen Temperaturen, sondern vor allem den Aufbau der Uhrenbörse.

Immerhin, so betonte das Furtwanger Stadtoberhaupt, finde die größte Uhrenmesse Europas in Furtwangen statt. Die Hochschule als Ort der Uhrenbörse ging aus der 1850 gegründeten badischen Uhrmacherschule hervor. Herdner dankte dem Verein Uhr und Kultur, an der Spitze Jacques Barthillat und den vielen Helfern, die alljährlich der Uhrenbörse zum Erfolg verhelfen. Unter den Gästen begrüßte er den Landtagsabgeordneten Karl Rombach, Prorektor Ulrich Mescheder als Vertreter der Furtwanger Hochschule sowie Volksbank-Direktor Manfred Kuner.

"Viele bekannte Gesichter" hieß Jacques Barthillat willkommen, freute sich aber genauso über Aussteller, die zum ersten Mal in die Uhrenstadt kamen. Er fand nachdenkliche Worte zum Thema Uhr und Antiquitäten. In den 50er Jahren wurde so manches weggeworfen, erst später kam der Antiquitätenboom. Doch in den vergangenen Jahren sanken die Preise wieder. Zahlte ein Sammler vor Jahren noch 1200 bis 1500 Euro für eine Lackschilderuhr, so sind die Preise für viele Antiquitäten inzwischen total verfallen. Allein die Tatsache, dass beispielsweise Lackschilderuhren in großen Stückzahlen gefertigt wurden, sei kein Grund für diesen drastischen Preisverfall, betonte Barthillat. Er bedauerte, dass traditionelle Werte dem Smartphone und anderer moderner Technik geopfert würden. Obwohl es immer schwieriger werde, Antikes zu sammeln, "werden wir weiter am Erhalt schöner Dinge arbeiten".

Auch er dankte seinen vielen Helfern, ohne die die Uhrenbörse nicht durchgeführt werden könnte. Dazu zählte er seine Familie bis hin zum Enkelsohn, den Verein Uhr und Kultur sowie den Schwarzwaldverein Gütenbach, der für das leibliche Wohl sorgt, ebenso zahlreiche weiteren Helfer. Die Börse trage dazu bei, das Faible für alte Uhren zu erhalten.