In der Behinderten-, Sport- und Freizeitgruppen wird wertvolle soziale Arbeit geleistet. Führend sind Vorsitzender Andy Scheffler und Übungsleiterin Dagmar Gronert. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Kooperation : Behinderten-, Sport- und Freizeitgruppe schrammt an Corona vorbei

Von Siegfried Kouba

Wichtige Aufgaben bewältigt die "Behinderten-, Sport- und Freizeitgruppe 1953 Furtwangen e.V" (BSFG) und erfreulich läuft die seit 20 Jahren bestehende Kooperation mit der Bregtalschule.

Furtwangen. Einigermaßen glücklich schrammt der Verein an Corona vorbei.

Wer denkt, dass nur geistig oder körperlich beeinträchtigte Menschen Zugang zur BSFG haben, der täuscht sich. Übungsleiterin Dagmar Gronert und Vorsitzender Andy Scheffler weisen darauf hin, dass alle Kinder, Jugendlichen, Frauen und Männer unterschiedlichen Alters willkommen sind, um mitzumachen. Mitglied muss man nicht sein, man hofft aber auf Spenden und die Teilnahmegebühren tragen die Krankenkassen, wenn ein Arzt ein entsprechendes Rezept ausstellt. Neben Ball-und Bewegungsspielen für die Bregtalschule-Kinder wird besonders intensiv das therapeutisch wichtige Schwimmen praktiziert.

Im tragenden Wasser sind leicht Bewegungen auszuüben und die Angst vor dem nassen Element wird genommen. Durch den Umstand, dass mehrere Ferienzeiten während der bisherigen Corona-Krise seit März anfielen, beginnen erst jetzt wieder die Aufgaben aufzublühen. Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränken haben wenig Ausweichmöglichkeiten.

Die Situation für die Kinder war schwierig, da sie die Angebote der BSFG nicht wahrnehmen konnten. Reale Auswirkungen, wie die Forderung nach Einzelkabinen im Bad, sind schwer zu bewältigen, da viel Betreuung der Beteiligten nötig ist. Auch im Freizeitbereich war es tragisch, da die Fitness nicht gewährleistet war.

Durch den Umbau der OHG-Sporthalle ist ein weitere Hindernis aufgetreten und man hofft, dass Ende September wieder gestartet werden kann. Einigermaßen konnte sich die Fußballgruppe mit Spiel im Freien betätigen. Nach Aufwärmgymnastik und Sportspielen kommt das Kicken. Bei den erwachsenen Schwimmern gab es Skepsis und Verunsicherung. Bestens war die Verständigung unter den Vorstandsmitgliedern mittels Telefon, Whatsapp. Überlegungen nach Konzeptlösungen erfolgten und Information gab es für die Mitglieder mit einem Rundbrief. Ausflüge zum Europapark und nach Ötigheim entfielen. Wegen der Schwimmbadnutzung in Schönwald, die Halle ist für Training gemietet, konnte man mit Sachbearbeiter Andreas Herdner coronagemäße Regelungen finden. Da Hallen nicht genutzt wurden, entstanden keine Kosten. Die Entschädigung für Fachübungsleiter, zu denen Dagmar Gronert, Mathias Kühn und Kerstin Scherzinger gehören, wurde zur Hälfte vorgeschossen.

Übungsleiter haben eine wichtige Funktion und müssen sich umfangreiches Wissen in einem eineinhalbjährigen Lehrgang aneignen, der mit Diplom abgeschlossen wird.

Ferner sind alle drei Jahre Fortbildungskurse zu belegen, wo beispielsweise neue Hallenballspiele trainiert werden oder aktueller Umgang mit Sportgeräten im Wasser gezeigt wird. Ein interessanter Sport ist das Fußballtennis, bei dem zwei Vierermannschaften gegeneinander antreten, über eine Ein-Meter-hohe Leine spielen, um geschickt die höchste Punktzahl 21 zu erreichen, womit das Match beendet ist. Die Teilnehmer sind derzeit zwischen zwanzig und über 70 Jahre alt. Hygiene, Gerätedesinfektion und Teilnehmerlisten haben obere Priorität und wer relevante Symptome zeigt, darf nicht am Sport teilnehmen.

Hoffnung der Führungskräfte ist, dass Corona bald besiegt wird und der Verein noch lange bestehen bleibt, damit Behinderte und Menschen ohne Handicap eine Anlaufstelle haben.