60 Teilnehmer beim fünften Workshop der Hochschule zum Thema
Furtwangen (aw). Verbotenes legal tun – und das noch unter wissenschaftlicher Begleitung: Für 60 Studierende der Hochschule (HFU) ist dies am Freitag Wirklichkeit geworden. Unter dem Motto "hack2improve" durften sie einen praktischen Einblick in einen Bereich des Internets gewinnen, der immer größere Ausmaße annimmt.
Es muss ja nicht gleich das iranische Atomprogramm sein, das vor einigen Jahren geknackt wurde. Auch andere vertrauliche Informationen, die im Netz stehen, werden regelmäßig von Hackern angegriffen.
Wie diese Leute vorgehen, wo sie ansetzen, welche Schwachstellen sie ausnutzen: Das haben Studierenden des zweiten bis siebten Semesters unter Anleitung renommierter Fachleute der IT-Branche erfahren. "Wir wollen aber nicht die Hacker der Zukunft ausbilden", stellt Bertold Laschinger fest. Der Professor an der Fakultät Informatik hat zusammen mit dem Doktoranden Frank Dölitzscher die Veranstaltung auf die Beine gestellt. Bei dieser lernen die jungen Leute in Theorie und Praxis kennen, wie sie künftig verhindern, das Hacker irgendwelche Apps oder Programme knacken.
Damit sich die Studierenden bewusst sind, mit welch speziellem "Handwerkszeug" sie es zu tun haben, musste sich jede/r von ihnen vorab schriftlich verpflichten, ihr erworbenes Wissen nicht im Sinne von Hackern zu benutzen, sondern ausschließlich zu deren Abwehr.
Wie gefragt dieses Angebot ist, zeigt sich daran, dass mehr als 100 Bewerbungen vorlagen. "Jedes Jahr haben wir ein paar Teilnehmer mehr", sagt Bertold Laschinger im Rückblick auf die vier vorausgegangen Veranstaltungen zu diesem Thema. Die Motivation der Studierenden sei groß, ergänzt Frank Dölitzscher, "die würden am liebsten gar nicht in die Mittagspause gehen".
Dabei sind die Anforderungen nicht ohne. Es gilt, ein Rätsel zu lösen, bei dem zehn Punkte erreicht werden können – je drei fürs richtige Hacken und die Beschreibung der technischen Problem, vier (und dies ist die schwierigste Anforderung) für die richtige Erklärung zur Absicherung. Laschinger wie Dölitzscher machen klar, dass es bei weitem nicht allen Teilnehmer gelingt, die volle Punktzahl zu erreichen.
Immerhin haben die Studierenden noch vier Wochen lang die Möglichkeit, sich am eigenen Laptop oder PC in die Materie zu vertiefen. Die Besten des Workshops bilden ein Team, das die HFU demnächst bei einem internationalen Hacking-Wettbewerb in Hamburg vertreten darf.
Weitere Informationen: www.hs-furtwangen.de/studierende/fakultaeten/informatik/aktuelles/aktuelles-einzelansicht/1168-hacker-f.html