Mit Hilfe eines Nahwärmenetzes kann Heizenergie bequem in die Haushalte verteilt werden. Foto: Schutt Foto: Schwarzwälder Bote

Nahwärme-Versorgung: Stadt erwirbt drei Genossenschaftsanteile / Große Freude im Ortschaftsrat Neukirch

Gleich zweimal stand die Nahwärme-Versorgung für Neukirch auf der Tagesordnung des Ortschaftsrates.

Furtwangen-Neukirch. Zum einen informierte die NeuWärme-Genossenschaft über den aktuellen Sachstand, nachdem nun tatsächlich mit Planung und Bau begonnen werden kann. Zum anderen beriet der Ortschaftsrat noch den Anschluss für drei Gebäude in Neukirch an das Nahwärmenetz.

Ortsvorsteher Rainer Jung gab bekannt, dass die Stadt Furtwangen entschieden habe, drei Genossenschaftsanteile der "NeuWärme eG" zu erwerben. Der Ortschaftsrat stimmte dann auch den vorliegenden Lieferungsverträgen für die Nahwärme zu, mit denen künftig die Schwarzwaldhalle, das Rathaus und die Schule mit Kindergarten mit Wärmeenergie versorgt werden sollen.

Zuvor hatte bereits Michael Schätzle als Sprecher der "NeuWärme eG" ausführlich über das Projekt berichtet, das aufgrund bürokratischer Hürden etwas länger gedauert hatte. Bereits 2019 wurde die Genossenschaft gegründet und der Antrag zur Anerkennung als Genossenschaft gestellt. Allerdings dauerte es dann lange, bis das geforderte Gutachten erstellt wurde.

Erst im Sommer des vergangenen Jahres kam dann die Anerkennung als Genossenschaft, sodass man endlich aktiv werden konnte.

Inzwischen wurden Lieferverträge für 81 Gebäude abgeschlossen. Unter anderem konnte man nun noch zusätzlich die aus der unteren Hauptstraße gewinnen. Auch größere Objekte sind teilweise schon beteiligt. Die Wirtschaftlichkeit des Projektes wurde überprüft, aktuell laufen die Gespräche für die Finanzierung. Auch die Planungen können nun durchgeführt werden.

Positiv bewertet wurde die Tatsache, dass auch die Stadt mit dabei ist. Nach Abschluss der Planungen rechnet Michael Schätzle mit einem Baubeginn im Herbst des Jahres. 2022 könnten dann ein großer Teil der Leitung verlegt sein, ein Abschluss der ganzen Maßnahme wäre dann 2023 möglich. Unter anderem, so informierte auch Ortsvorsteher Rainer Jung, werde man aktuell überprüfen, ob im Rahmen der Verlegung der Wärme-Leitung stellenweise eventuell auch marode Wasser- oder Abwasser-Leitungen saniert werden können.

Eine interessante Entwicklung gibt es bem sogenannten Spitzenlast-Kessel, der bei besonders starkem Verbrauch die geplante Hackschnitzelheizung ergänzen soll. Dieser mit Öl betriebene Kessel soll von der Genossenschaft im Heizraum der Schwarzwaldhalle untergebracht werden, da hier unter anderem schon ein Öltank vorhanden ist.

Dies hat noch zwei Vorteile: Zum einen könnte beim Ausfall der maroden Heizung der Schwarzwaldhalle sofort dieser neue Heizkessel installiert werden und die Heizung der Halle sicherstellen. Zum anderen sind hier keine größeren baulichen Maßnahmen notwendig, denn Leitungen und Öltank sind vorhanden. Der Kessel kann also sicherlich früher als die Heizzentrale die Wärmeerzeugung aufnehmen. Je nach Baufortschritt beim Leitungsbau könnten erste Anwesen von der Schwarzwaldhalle aus schon relativ früh mit Wärme versorgt werden.

Ortsvorsteher Jung gab seiner Freude Ausdruck, dass das Projekt nun tatsächlich realisiert werden kann, es sei eine "super Idee". Nicht zuletzt seien auch 81 angeschlossene Häuser für Neukirch ein großer Erfolg. Er signalisierte der Genossenschaft deutlich die Unterstützung durch Stadt und Ortschaftsrat: "Wir stehen dahinter!"