Reinhard Kienzler und Wolfgang Willmann retten Mirko Dotter im Rahmen der Herbstprobe der Uracher Feuerwehr. Die stellvertretenden Kommandanten von Vöhrenbach Fred Heinze (von links), Oliver Schrenk und Gesamtkommandant Ralf Heizmann beobachten den Übungsablauf. Foto: Ketterer Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Hauptprobe beim "Dilgenburenhüsli" in Urach / Wassermangel im Gebiet Fahlenbach

Zügig, trotz einiger Hindernisse und nasskaltem Wetter, bewältigte, die Uracher Feuerwehr ihre Herbstprobe.

Vöhrenbach-Urach. Dabei mussten die Floriansjünger um Teilortskommandant Stefan Demattio ans äußere Ende der Gemeindegrenze ausrücken. Gegen 14 Uhr am Samstagnachmittag hieß die Übungsannahme starke Rauchentwicklung durch technischen Defekt im "Dilgenburenhüsli" in unmittelbarer Entfernung des Dilgerhofes. So waren zuerst sechs Kilometer bis zum Brandobjekt zurückzulegen.

Etwa 30 Meter vor dem Anwesen blockierte noch ein Baum die Zufahrt. Dieser war zwar vorher umgesägt worden, doch diese Hürde hätte auch ein Sturm anrichten können und bedeutete auf diese Art eine zusätzliche und realistische Übungsaufgabe.

Doch nicht die Beseitigung des Baumes hatte bei der Herbstprobe Priorität, sondern Menschenrettung. Aus der vorausgegangenen Erkundung wussten die Wehrmänner, dass eine Person unter dem Dachgeschoss eingeschlossen war. Eine weitere Person stürzte im Treppenhaus und war ebenfalls nicht in der Lage aus eigener Kraft ins Freie zu flüchten.

Unter Atemschutz, den der stellvertretende Teilortskommandant Georg Dorer überwachte, gelangte man mit einer Steckleiter zum Fenster. Das "Opfer" Saskia Willmann konnte so problemlos ins Sicherheit gebracht werden. Parallel erfolgte die andere Menschenrettung. Hier stellte sich Jungfeuerwehrmann Mirko Dotter zur Verfügung und ließ sich von seinen älteren Kameraden auf einer Trage vom Gefahrenherd wegtragen.

Inzwischen war auch die Löschleitung von der über 100 Meter entfernten Urach aufgebaut. Trotz wochenlanger Trockenheit floss hier noch genügend Wasser. Beim Löschen galt es noch die 380 Volt Starkstromleitung, die zu einem Dachständer des Brandobjektes führte, zu beachten. Der im Weg liegende Baum, den die Floriansjünger jetzt zersägten und beseitigten, war also nicht unbedingt ein Nachteil. Im Ernstfalle hätte man eh nicht so nahe ans Haus fahren können, da ein runterfallen der Stromleitung einzukalkulieren war.

So gesehen verlief die Herbstprobe in geordneten Bahnen. Selbst Gesamtkommandant Ralf Heizmann, sowie seine Stellvertreter Fred Heinze und Oliver Schrenk bestätigten den Uracher Wehrmännern bei der anschließenden Besprechung im Sternen einen gelungenen und effektiven Übungsablauf. Lediglich zu ein paar kleineren Verbesserungstipps riet Heizmann.

Teilortskommandant Stefan Demattio registrierte erfreut die Beurteilung. Ortsvorsteher Martin Schneider, selbst im Feuerwehrdienst, dankte abschließend den einheimischen Feuerwehrmännern.

Heizmann, seine Stellvertreter und Stefan Demattio nutzten nach der Übung noch die Gelegenheit, um die Löschsituation im etwa 1000 Meter hoch gelegenen und 2,2 Kilometer entfernten Fahlenbach anzuschauen. Die derzeitige Trockenheit zeigte, wie es im Ernstfalle aussehen könne. Beim Oberfahlenbachhof war der Brandweiher leer und beim Unterfahlenbachhof nur noch zu einem Drittel gefüllt. Im Brandfalle hätte man daher auf jeden Fall den 2000 Meter fassenden Schlauchwagen aus Gütenbach anfordern müssen, um über mehrere Pumpen das Löschwasser zum Fahlenbach bringen zu können.