Das Deutsche Uhrenmuseum verfügt über eine ganze Reihe an "Dierlepabieren". Fotos: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Historisches: Objekt des Monats

Furtwangen. Wieder gibt es ein Objekt des Monats im hiesigen deutschen Uhrenmuseum. Der Titel für Juni 2018: "Dierlepabier". Wer eventuell Bier, einen Tierfriseur oder einen kleinen englischen Hirsch dahinter vermutet, der irrt.

Vielmehr handelt es sich um das "Buch Dierlepabier", auf Hochdeutsch: Türchenpapier. Dahinter steckt Uhrenhändler Andreas Löffler aus Cambridge, der bei seinen in St. Märgen wohnenden Eltern am 4. Juni 1841 Nachschub orderte. Auf seiner Bestellliste findet sich neben Lackschildern und Ketten, eben jenes besagte Buch.

Dierlepabier war ein Buntpapier, das zum Bekleben der Seitentürchen der Schwarzwälder Uhren des 19. Jahrhunderts diente. Schon damals waren optisch ansprechende, dem Modegeschmack adäquate und werbeträchtige Uhren gefragt. Unzählige Papiere unterschiedlicher Technik in kolorierter Vielfalt und fantasievollen Mustern entstanden. Die tapetenartigen Papiere wurden auch zum Bekleben oder Auskleiden von Koffern, Kartonagen oder als Einband von Büchern genutzt.

Im Uhrenmuseum findet man nicht nur reichhaltige Pärchen an den Uhren-Seitentürchen, sondern das Depot zählt eine ganze Reihe an ein- und mehrfarbigen Mustern.