Schüler gehen "unbequemen" Erinnerungen auf die Spur / Eingewachsen zwischen Hecken
Furtwangen. Beim Diskussionsnachmittag in der "Arche" am Tag des offenen Denkmals ging es um das "unbequeme" Denkmal. An welchen Standorten es das in Furtwangen gibt, hatte sich eine Schülergruppe des Otto-Hahn-Gymnasiums im vergangenen Schuljahr unter der pädagogischen Betreuung von Pfarrer Lutz Bauer gefragt. Die Schüler wurden im Stadtgarten fündig.
Täglich geht eine Vielzahl von Bürgern achtlos an dem im Jahre 1937 errichteten Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs vorbei. Warum dies so ist, hat der Initiator dieser pädagogischen Arbeit in einer Diskussionsrunde am Sonntag in der "Arche" dargelegt. Das Denkmal muss heute gesucht werden. Es ist eingewachsen zwischen Bäumen und Hecken. Man hat den Eindruck, es sollte in einem Versteck verschwinden. Schon in den 60er- und 70er-Jahren entfachte das Denkmal in der Bevölkerung kontroverse Diskussionen. Dies war auch auf den noch nicht lange zurückliegenden Zweiten Weltkrieg zurückzuführen. Das Denkmal wurde immer wieder für Schmierereien missbraucht, und dies wollte man nicht weiter hinnehmen. Ein weiterer Grund war auch die martialische Darstellung der Figurengruppe mit ihrem Blick nach Westen zum ehemaligen Erbfeind Frankreich, die nicht mehr in die Zeit nach dem Krieg passte.
Die Schüler fertigten über ihre Arbeit ein Kompendium an, das von der Bundeszentrale für politische Bildung mit einem Preis bedacht wurde. Die Arbeit regt zu weiterer Diskussion an, was mit dem Denkmal geschehen soll, da es unvollständig ist und auch nicht den Gefallenen des Zweiten Weltkriegs gerecht wird.