Bilderbuchwetter war den Teilnehmern der neunten Herbsttour für zeitunabhängige Genießer in im Wallis beschieden. Vom Almageller Höhenweg geht der Blick hinüber zu Alphubel, Täschhorn, Dom, Lenzspitze und Nadelhorn (von links). Foto: Hansjörg Hall Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: 17 Bergsteiger erkunden Wallis

Furtwangen (hjh). Vier Tage lang waren 17 Bergsteiger im Saastal bei Bergwanderungen und Gipfelbesteigungen unterwegs. Bereits zum neunten Mal hatte Hansjörg Hall aus Schönenbach für das Jahresprogramm der Bergsteigergruppe Furtwangen im Deutschen Alpenverein Touren für Senioren ausgearbeitet.

Das Wetterglück war der in Saas Grund im Hotel "Alpha" stationierten Wandergruppe, zu der auch zwei über Achtzigjährige zählten, an drei Tagen reichlich beschieden.

Nur bei der Anfahrt am ersten Tag gab es reichlich Regen, doch ungebrochen war die Wanderlust und mit Schirm und Regenschutz ging es von Saas Grund auf dem Kapellenweg hinauf in das weltbekannte Gletscherdorf Saas Fee. Der autofreie Ort mit seinen noch erhaltenen typischen Walliser Häusern wurde durchstreift, die wunderschön gestaltete Kirche besichtigt auch eine Kaffeepause eingelegt. Über Bodme ging es wieder talwärts zum Weiler "Zum Moos" wo sich die Rückfahrt nach Saas Grund mit dem Postbus anbot.

Tag zwei kündigte sich schon an der Nacht als wolkenlos an und so war der Entschluss rasch gefasst, einer der vielen Höhenwege im Saastal unter die Sohlen der Bergschuhe zu nehmen.

Steil ging es zunächst über den Dächern von Saas Almagell hinauf ins gleichnamige Tal wo die sonnige Terrasse der Almagelleralp mit Blick zum Portjengrat zum Frühschoppen einlud. Nach der Pause erneut reichlich Anstiegshöhenmeter aber der imposante Blick auf die frisch verschneite Mischabelgruppe mit dem 4545 Meter hohen Dom, als höchster Schweizer Berg, entschädigte für die Mühen. Nur der heftige Nordwind verhinderte eine längere Rast in 2500 Metern Höhe um den gewaltigen Fels- und Gletscherzirkus rundum zu genießen.

Ziel war der Kreuzboden mit Gaststätte und Seilbahnstation. Doch die Hälfte der Gruppe verschmähte es auf die bequeme Art nach Saas Grund zu schweben. Sie bevorzugten die sportliche Variante mit den Monster-Trottis (ballonbereifte Roller) über teils holperige Wege nach Saas Grund zu rauschen.

Auch am folgenden Tag wieder Bilderbuchwetter. Mit dem Postbus ging es dann nach Stalden und per Seilbahn hinauf nach Gspon. Der Gsponer Höhenweg auf der östlichen Seite des Saastales stand auf der Tourenliste und auch bei dieser Wanderung wollte der Blick auf Viertausendergipfel und wilde Gletscher kein Ende nehmen. Auch der Blick über das Rhonetal in die Berner Alpen rundete das Panorama ab. Die äußerst milden Temperaturen luden auch zu längeren Rast ein aber das Feierabendbier konnte nach reichlich Höhenmetern erst an der Theke von Gerold Bumann im "Alpha" genossen werden.

Dank der guten Betreuung und Verpflegung war der letzte Tag einer anspruchsvollen Gipfelbesteigung gewidmet. Per Bus und Seilbahn wurden die ersten Höhenmeter auf die Hannigalp auf bequeme Art zurückgelegt, bevor der Gipfelanstieg zum 2700 Meter hohen Mällig oberhalb Saas Fee angepackt wurde. Ein prächtiger Aussichtspunkt wo man den Viertausendern und den mächtigen Gletschern ganz nahe kam.

Der teils sehr steile Abstieg nach Saas Fee wurde nur durch eine Pause im Bergrestaurant Hannig unterbrochen. Eine Dorfrunde in Saas Fee und eine Pause mit dem letzten "Kaffee fertig" (Kaffee mit ausgewählten Schnapssorten) nahte auch der unwiderrufliche Abschied von den Walliser Viertausendern.

In deren Revier die Gruppe insgesamt 2300 Höhenmeter im Auf- und Abstieg in lockerer Atmosphäre bewältigte. Und somit bekam Organisator und Walliskenner Hansjörg Hall viel Lob und Anerkennung verbunden mit dem Wunsch, dass er auch im kommenden Jahr eine seniorengerechte Mehrtagestour im Jahresprogramm anbieten werde.