Der Rohrbacher Koch Martin Kaiser füllt in seiner Küche selbst gekochte Suppen in Gläser ab. Die liefert er dann an seine Kunden aus. Foto: Liebau

Martin Kaiser versucht, Umsatzverluste zu kompensieren. Suppen und Eintöpfen warm oder als Konserve.

Furtwangen - Die Corona-Krise hat Furtwangen fest im Griff. Auch Gastronomen und Kleinunternehmer leiden massiv unter der Situation. Da sind Ideen gefragt.

Feste fallen aus, Veranstaltungen werden verlegt. Daraus resultieren nicht nur Folgen für die lokale Wirtschaft, da beispielsweise Gastronomen, Friseure oder Einzelhändler aufgrund von ausbleibenden Gästen über ausbleibenden Umsatz klagen.

Die Krise bedeutet auch Einschränkungen für Menschen, die besonders gefährdet sind schwer an dem Virus zu erkranken.

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Das bedeutet vor allem für Alte und Kranke, dass sie am Besten ganz zu Hause bleiben. Es gilt für sie mehr als für alle anderen, persönliche Kontakte so weit als möglich zu vermeiden.

Ein Beispiel für die Situation der Gastronomen im oberen Bregtal ist der Rohrbacher Koch und Caterer Martin Kaiser, bekannt unter dem Namen "Martimboo". Da auf absehbare Zeit sämtliche Veranstaltung des öffentlichen, wie des privaten Lebens ausfallen sieht er sich gezwungen, auf andere Art und Weise wie bisher sein Geld zu verdienen. Statt auf Hochzeiten, Firmenfeiern oder dem Furtwanger Wochenmarkt für Verpflegung zu sorgen, bietet er nun einen Haustürservice an, liefert eine breite Produktpalette an selbstgekochten Suppen und Eintöpfen, warm oder als Konserve im Glas, an jeden, der bei ihm bestellt.

Heikle wirtschaftliche Situation

Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten betont er die heikle wirtschaftliche Situation, da Einnahmen ausfallen, Fixkosten, beispielsweise Kredite, ja aber trotzdem bedient werden müssten. Wenn sich an der Situation nichts ändere, könne man die aktuelle Lage höchstens zwei bis drei Monate durchhalten. So müsse man das beste daraus machen.

Der Lieferdienst biete für Ihn die Möglichkeit zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, er könnte die Umsatzrückgänge zumindest abfangen und besonders gefährdeten Personen böte es die Chance, an eine warme Mahlzeit zu kommen, ohne das Haus zu verlassen.

Bleibt die heikle Frage: wie er selbst nicht zum Überträger der Krankheit werden will, wenn er doch so beinah täglich Kontakt mit seinen Kunden hat. Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten legt er großen Wert auf die Feststellung, dass bei seiner Arbeit mit Lebensmitteln die Hygienestandards grundsätzlich sehr hoch seien. Bei der Übergabe an der Haustüre gelte es persönlichen Kontakt so weit als möglich zu vermeiden, um so das Risiko einer Übertragung so klein wie möglich zu halten.