Der wichtigste und für die Besucher sicher auch bewegendste Moment: Die Reisenden von der Donaumündung am Schwarzen Meer stehen 2888 Kilometer weiter am Ursprung dieses Flusses, der Furtwanger Donauquelle beim Kolmenhof. Fotos: Heimpel Foto: Schwarzwälder Bote

Städtepartnerschaft: Gäste aus der Ukraine am Ursprung der Donau / Prosit mit Wasser aus der Quelle

Besuch aus der Ukraine: Eine Delegation aus der Stadt Wylkowe war für einige Tage in Furtwangen zu Gast. Dies war ein Gegenbesuch zur Fahrt der Furtwanger Gemeinderäte mit Bürgermeister und Hauptamtsleiter 2017 an die Donau-Mündung .

Furtwangen. Damals wurde ein "Memorandum der Freundschaft" unterzeichnet, mit dem die beiden Komunen weitere Kontakte und entsprechenden Austausch vereinbarten. Neun Gemeinderäte aus Wylkowe waren mit ihrem Bürgermeister Mykola Dziadzin nach sechs Stunden Flug am Donnerstagnachmittag in Furtwangen angekommen. Der wichtigste und für die Besucher sicher auch bewegendste Moment war dann, als die Reisenden von der Donaumündung am Schwarzen Meer 2888 Kilometer weiter am Ursprung dieses Flusses, der Furtwanger Donauquelle beim Kolmenhof, standen.

Schon oben am Start des Fußweges zur Quelle gab es einen kurzen Halt. Denn hier steht ein großer Findling, auf dem der Verlauf der Donau eingezeichnet ist. Bürgermeister Josef Herdner hatte nun ein Namensschild des Mündungsortes Wylkowe dabei, das er zusammen mit Bürgermeister Mykola Dziadzin auf diesem Stein an der Donau-Mündung befestigte. Dann ging es weiter für die Gäste mit ihren Furtwanger Gastgebern zur Quelle. Zuerst einmal gab es hier unzählige Fotos von diesem für die Gäste besonders wichtigen Ort. Bürgermeister Mykola Dziadzin bezeichnete diesen Moment als den emotionalen Höhepunkt dieser Reise. Natürlich gab es auch ein Gruppenbild aller Beteiligten an der Quelle zusammen mit dem Danuvius, der die Besucher ebenfalls beeindruckte.

Bürgermeister Herdner meinte, dass hier aus dieser kleinen Quelle ein großer Strom entspringe, der dann mit zahlreichen Armen nach 2888 Kilometern ins Schwarze Meer münde und dies direkt in der Nachbarschaft von Wylkowe. Der Danuvius an der Quelle schaue diesem großen Strom nach, der auch den neuen Freunden in der Ukraine viel Glück und Segen bringen solle. Mit einem Gläschen Honigschnaps aus Wylkowe stießen Gastgeber und Gäste gemeinsam auf die wachsende Freundschaft an.

Vor allem aber tranken die beiden Bürgermeister Brüderschaft mit Wasser aus der Quelle. Die Besucher aus der Ukraine hatten ein vielseitiges Programm und zeigten sich von Furtwangen und seinen Institutionen sehr beeindruckt. Vor allem die gesellschaftlichen Strukturen mit dem großen ehrenamtlichen Engagement der Bürger in der Stadt beeindruckte sie. Ganz zentral gehörte dazu auch der Besuch bei der Furtwanger Feuerwehr im Rettungszentrum. Sowohl die Struktur der Feuerwehr als freiwillige Feuerwehr, wie auch die Ausstattung begeisterte die Gäste.

Am ersten Tag ging es los mit einer Besichtigung des Rathauses und der Vorstellung der Verwaltungsstrukturen und der entsprechenden Abläufe. Auch eine Führung durch die Stadt wartete auf die Gäste, und schließlich besuchten sie die Hochschule Furtwangen. Auch hier beeindruckten sie das Angebot und die Möglichkeiten. Ebenso auf dem Programm stand die Besichtigung einer Versorgung eines Quartiers mit Strom, Wärme und auch Mobilität. Passend dazu besuchte die Delegation die Linachtalsperre und das Kraftwerk.

Bei den kommunalen Einrichtungen war es weiter die Kläranlage, die auf großes Interesse stieß, da gerade auch in der Region Wylkowe das Thema Ökologie in diesem Naturschutzgebiet eine wichtige Rolle spielt. Als Kontrast zur heimischen Landschaft im Donau-Delta gab es einen Besuch auf dem Hausberg Brend. Und am letzten Tag lernten sie, als ein weiteres Beispiel des ehrenamtlichen Engagements, das kommunale Guckloch-Kino kennen. Ziel ist es nun, da sind sich beide Seiten einig, dass man diese Kontakte weiter ausbauen möchte, unter anderem mit Austausch-Besuchen beispielsweise von Studenten.

Finanziell gefördert wurden die beiden Fahrten im Rahmen der Besuche von der Engagement Global gGmbH, einem im Auftrag der Bundesregierung arbeitenden und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanzierten Service für Entwicklungsinitiativen.