Nicht gerade auf Begeisterung stößt dieses Bauprojekt bei den Mitgliedern des Technischen Ausschusses. Dennoch wurde die Bauvoranfrage bei einer Gegenstimme durchgewunken. Repro: Liebau Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Manche Gemeinderäte befürchten weiteren "Studentensilo"

Es tut sich was in der Bregstraße 54/56. Ein dort stehendes Einfamilienhaus soll abgerissen werden und dafür ein massiver Neubau mit 14 Wohnungen und Flachdach entstehen. Nicht alle Gemeinderäte sind begeistert.

Furtwangen. Am Dienstagabend wurde der Plan dem Technischen Ausschuss des Gemeinderates in dessen öffentlicher Sitzung vorgelegt. Knapp 38 mal 13 Meter groß soll der Neubau werden. Drei Vollgeschosse plus ausgebautes Dachgeschoss bieten Platz für 14 in sich geschlossene Wohneinheiten mit Größen zwischen rund 65 und 107 Quadratmetern.

14 Wohneinheiten mit Zwei- und Dreizimmer-Appartements geplant

Die 14 Wohneinheiten sollen abwechselnd in Zwei- und Dreizimmerappartements gegliedert werden. Das Gebäude ist komplett mit einer Tiefgarage für insgesamt 15 Autos unterkellert. Zusätzlich sind im Untergeschoss neben der Tiefgarage einzelne Abstellräume, die Heizungsanlage, sowie eine Gemeinschaftswaschküche vorgesehen. Das Flachdach soll begrünt werden.

"Ich glaube nicht, dass das für Familien gedacht ist", sagte Stadtrat Dirk Ebeling (CDU), auch wenn der Bauherr in seiner Bauvoranfrage betonte, dass keine Studentenwohnungen vorgesehen seien. Darauf soll auch, so der Investor, der Grundriss der einzelnen Wohnungen schließen lassen. "Dennoch kann die Vermietung einzelner Zimmer beziehungsweise Appartements an Studenten nicht per se ausgeschlossen werden", so die Stadtverwaltung in ihrer Sitzungsvorlage.

Bürgermeister Josef Herdner erwiderte, dass man rechtlich keine Handhabe habe.

Roland Thurner (UL) bemängelte, dass die Balkone an die Gehwegkante grenzen. Auch trage das Flachdach nicht gerade zur Verschönerung des Wohngebietes bei, zumal es als Präzedenzfall Schule machen könnte. Er gab aber auch zu bedenken, dass man nur mit einer aufwändigen Änderung des Bebauungsplanes Einfluss nehmen könne.

Odin Jäger (FW) sah in dem Projekt kein Problem: "Wenn wir schon einen Investor haben, der Wohnraum schafft, dann sollten wir nicht wählerisch sein".

Josef Herdner kündigte an, mit dem Bauherr zu sprechen, ob es möglich sei, einige Wohnungen für größere Familien zu schaffen und auch als Sozialwohnungen zu deklarieren. Dafür gibt es auch staatliche Zuschüsse und Sonderabschreibungen.

Der Bauvoranfrage wurde mit einer Gegenstimme von Roland Thurner das Einvernehmen erteilt. Das letzte Wort wird das Landratsamt haben.