Die Zukunft der Alten Post ist wieder ungewiss. Der bisherige mögliche Investor hat das Handtuch geworfen. Foto: Liebau Foto: Schwarzwälder Bote

Innenstadtsanierung: Zu wenig Nachfrage – Investor gibt Absage bekannt / Herdner favorisiert Nachbau

Wie eine Seifenblase ist das Neubauprojekt "Alte Post" geplatzt. Da es zu wenig Interessenten gab, hat der Investor das Vorhaben aufgegeben. Jetzt muss die Stadt sich um die Zukunft des Areals kümmern.

Furtwangen. Mehr als ein Jahrzehnt lang wird die Zukunft des 130 Jahre alten Postgebäudes diskutiert. 2007 erwarb es die Stadt. Viele Pläne wurden gemacht, wie man das Haus nutzen kann, doch ohne Erfolg. In der Zwischenzeit breitete sich im Keller der "Hausschwamm" aus, ein Pilz, der ein ganzes Gebäude zerstören kann. Zwar ist laut Gutachten eine Sanierung möglich, dennoch bestehe immer die Gefahr dass der Schwamm wieder ausbricht. "Das ist ein Ausschlusskriterium für Investoren", sagt Bürgermeister Josef Herdner im Gespräch. Das sei auch der Grund gewesen, warum sich 2017 das ortsansässige Unternehmen Siedle als Interessent zurückzog.

"Dann werde ich wohl selbst die Axt anlegen müssen!"

Im Februar 2018 stellte dann die Schmid Immobilien GmbH aus Nagold ein Konzept vor. Das Haus solle abgerissen, dafür aber ein Neubau an gleicher Stelle errichtet werden, der in großen Teilen eine Kopie des jetzigen Gebäudes darstellt.

Am Freitag verkündete Investor Christian Schmid das Aus für das Neubauprojekt. Schmid schreibt in einer E-Mail an die Redaktion: "Nach der ersten Vorvermarktung für Wohnen und Gesprächen zu einer alternativen Nutzung, konnte ein nur sehr zurückhaltendes Interesse festgestellt werden. Die Ergebnisse insgesamt bieten keinen Ansatz, der die wirtschaftliche Tragfähigkeit einer Projektumsetzung ermöglichen würde."

"Dann werde ich wohl selbst die Axt anlegen müssen", meint Josef Herdner im Telefonat. Ein Abriss sei unvermeidlich. "Allerdings würde ich es dann wieder in gleicher Form aufbauen lassen". Über die Nutzung muss noch diskutiert werden.