Die Sonneneinstrahlung erreichte in Furtwangen im vergangenen Monat Spitzenwerte. Foto: Pixabay Foto: Schwarzwälder Bote

Wetter: Monat sehr trocken und überdurchschnittlich reich an Sonnenschein / Allgemeines Phänomen

Der April war in Furtwangen der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1979. Zugleich war der Monat sehr trocken und überdurchschnittlich reich an Sonnenschein.

Furtwangen. Mit einer Mitteltemperatur von 9,6 Grad wurde der langjährige Mittelwert an der Wetterstation auf dem Kussenhof um 4,9 Grad überschritten. Höhere Abweichungen vom Normalwert hatte es in den vergangenen 40 Jahren nur in drei Monaten gegeben: Der Juni 2003 war um 7,0 Grad zu warm gewesen, der August 2003 um 5,9 Grad und der Dezember 2015 um 5,3 Grad.

Der zurückliegende April war in Furtwangen so warm wie ein mittlerer Mai. Und das war kein regionales Phänomen: In ganz Deutschland war der April ein extrem warmer Monat. Wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte, hat es seit Beginn der Messungen 1881 hierzulande keinen wärmeren April gegeben. Bundesweit war der Monat um fünf Grad zu warm, damit entsprachen die Furtwanger Werte exakt der überregionalen Beobachtung.

Die Tageswerte erreichten unterdessen keine neuen Spitzenwerte. Mit 23,5 Grad war der 21. April der wärmste Tag des Monats, er blieb hinter dem 28. April 2012 zurück, der es auf 25 Grad gebracht hatte. Strenger Frost, den es im Furtwanger April durchaus noch geben kann, blieb in diesem Jahr aus. Mit gerade minus 3,5 Grad erreichte der 2. April den tiefsten Wert. Das historische Minimum datiert unterdessen auf minus 12,5 Grad, verzeichnet am 13. April 1986.

Dass der warme April kein Ausreißer war, sondern einen Trend widerspiegelt, zeigen die Apriltemperaturen der zurückliegenden Jahrzehnte. In den achtziger Jahren kam der vierte Monat des Jahres im Mittel auf 3,6 Grad, in den Neunzigern auf 4,2 Grad und in den nuller Jahren auf 5,4 Grad. Das laufende Jahrzehnt steht aktuell bei 5,6 Grad.

Zugleich war der April sehr trocken. Mit 54 Litern pro Quadratmeter brachte der Monat nur 45 Prozent des langjährigen Durchschnittswertes. In den vergangenen vier Jahrzehnten steht der zurückliegende Monat auf Platz fünf der bisher trockensten April-Monate. Der höchste Tageswert blieb ebenfalls im Rahmen, er wurde mit 19 Litern während eines Gewitters am Abend des 15. April gemessen. Der historische Spitzenwert eines Apriltages stammt aus dem Jahr 1983 mit gut 77 Litern.

Sucht man bei den Niederschlägen einen ähnlichen Trend wie bei den Temperaturen, so stellt man fest, dass der April in jüngerer Zeit öfter sehr trocken war. Vor der Jahrtausendwende waren im Furtwanger April im Mittel noch 132 Liter pro Quadratmeter gemessen worden, seither nur noch 104 Liter. Der bisher trockenste April datiert auf das Jahr 2007 mit knapp 13 Litern. Da der Januar sehr feucht war, liegen die Jahresniederschläge für 2018 trotz der anschließenden drei trockenen Monate noch knapp im Plus.

Die Temperaturen für 2018 liegen bisher etwa ein Grad über Normal, nach einem warmen Januar und April und einem kalten Februar.

Furtwangen (bj). Die Sonneneinstrahlung kam im April in der Summe mit knapp 150 Kilowattstunden pro Quadratmeter um rund ein Viertel über den langjährigen Mittelwert hinaus. Das Jahr 2018 liegt damit bei der Sonnenenergie rund sieben Prozent über dem Soll.

Vor allem die Tage vom 17. bis 22. April und der 27. April erzielten mit Tageswerten von rund sieben Kilowattstunden pro Quadratmeter Spitzenwerte, die am Rande dessen lagen, was um diese Jahreszeit maximal möglich ist.

Kühl und trüb begann dann der Mai – ganz entgegen der langjährigen Statistik. Mit 145 Kilowattstunden Sonneneinstrahlung pro Quadratmeter liegt er üblicherweise in Augenhöhe mit dem August. Die Temperaturen liegen im Durchschnitt bei 9,3 Grad. Nicht auszuschließen ist damit, dass der Mai diesmal kühler wird als der Vormonat. Das hat es in den vergangenen vier Jahrzehnten übrigens erst einmal gegeben, nämlich 1987. Die Niederschläge liegen im Mai im Mittel bei rund 150 Litern pro Quadratmeter, wobei der historische Tagesspitzenwert im Jahr 2000 beachtliche 114 Liter erreichte.

Die Temperaturen schwankten im Mai bisher zwischen minus 6,5 Grad und plus 27,5 Grad. Frost kann es in Furtwangen – das zeigt die Statistik – noch den ganzen Mai über geben. Und auch Schnee bis zu 19 Zentimeter hat es in diesem Monat schon gegeben. Das aber ist lange her: Der Wert stammt vom 4. Mai 1979.