Für das Gelände links von der Tankstelle an der Landstraße Richtung Vöhrenbach gibt es schon lange Pläne für eine kleine Gewerbefläche, auch ein entsprechender Bebauungsplan wurde aufgestellt. Konkret werden nun die Kaufverhandlungen beendet und die gesamte Fläche dann möglicherweise von Ganter Griff für eine Expansion erworben. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Furtwanger Firma Ganter möchte zur Expansion komplette Fläche des Areals erwerben

Der wichtigste Tagesordnungspunkt im Schönenbacher Ortschaftsrat war kein Beschlussvorschlag, sondern eine Information: Seit mehr als 20 Jahren wird über ein mögliches kleines Gewerbegebiet "am Linacher Weg" diskutiert. Nun wird es konkret.

Furtwangen-Schönenbach. Nachdem ein entsprechender Bebauungsplan existiert, gibt es nun ganz konkrete Planungen für das Areal, die Fläche direkt an die Tankstelle Ketterer anschließend in Richtung Vöhrenbach. Das Furtwanger Unternehmen Otto Ganter GmbH (Ganter Griff) möchte in diesen Tagen die komplette Fläche für die Expansion des Unternehmens erwerben.

Um den Ortschaftsrat frühzeitig zu informieren, waren Geschäftsführer Stefan Ganter und der planende Architekt Poldi Messmer in den Ortschaftsrat gekommen. Messmer war offensichtlich sehr zuversichtlich, dass die letzten Kaufverhandlungen in diesen Tagen ebenfalls erfolgreich abgeschlossen werden und die Firma Ganter dann dieses Gelände nutzen kann. Wie er ausführte, muss das Unternehmen aufgrund seiner wirtschaftlichen Erfolge weiter expandieren und ausbauen.

Nach der Abklärung ganz unterschiedlicher Gebiete, auch mit Unterstützung des Bürgermeisters, war man nun endgültig bei der Gewerbefläche "Linacher Weg" gelandet. Zur Erweiterung der Produktion hat das Unternehmen beim 2008 errichteten Rohwarenlager an der Triberger Straße noch einiges an Flächen zur Verfügung. Dafür muss aber unter anderem eine vorhandene Lagerhalle entfernt werden. Diese Halle war schon früher bei den ersten Planungen für einen Neubau der Straßenmeisterei als Salzhalle gebaut worden und nun von Ganter für verschiedene Lagerartikel genutzt.

Aktuell wird geprüft, ob ein Abbau dieser Halle und ein Wiederaufbau in Schönenbach wirtschaftlich sinnvoll ist. Dabei wurden im Vorfeld bereits verschiedene Rahmenbedingungen wie der Ersatz der hier wegfallenden Retentionsflächen für das Breg-Hochwasser und der Naturschutz diskutiert und entsprechende Lösungen gefunden.

Zur sinnvollen Nutzung dieses Geländes muss dieses deutlich angehoben werden, damit bei den entstehenden Gebäuden keine Hochwasserschäden entstehen können. Verwenden kann man dafür, so Messmer, Aushubmaterial, das bei den aktuellen Bauarbeiten im Bereich Schlossers Mühle an der Triberger Straße anfallen wird.

Wenn die Kaufverhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden können, könnte deshalb bereits in zwei bis drei Wochen mit dem Auffüllen der Fläche als Voraussetzung für die eigentliche Erschließung begonnen werden. In der Mitte des Areals, direkt unter dem ehemaligen Café Tannenhof, wird dann eine Stichstraße diese Fläche in zwei Teile teilen.

Auf einer dieser beiden Flächen könnte dann eventuell die Halle aus dem Schützenbach oder ein entsprechender Ersatz gebaut werden. Auf der zweiten Fläche könnte möglicherweise später der Messebau des Unternehmens ein neues Quartier finden.

Angesprochen wurde von den Ortschaftsräten hier unter anderem die lange und kaum strukturierte Fassade der bestehenden Halle. Doch diese Holzfassade werde man sicher ersetzen, so Poldi Messmer und Stefan Ganter. Man sei sich auch sicher, dass man bei der entsprechenden Planung und Gestaltung im Gespräch mit Verwaltung, Gemeinderat und Ortschaftsrat wie auch bisher immer eine akzeptable Lösung finden werde.

1894 als kleine mechanische Werkstätte in Furtwangen gegründet, besann sich Otto Ganter im Jahre 1912 auf die Standardisierung von Bedienelementen – Jahre bevor die Deutsche Industrienorm (DIN) ins Leben gerufen wurde. Eine Idee, die zu einem Erfolgsmodell aufblühte: Heute ist das in vierter Generation geführte Familienunternehmen in mehr als 60 Ländern durch Vertriebspartner und Niederlassungen präsent und wächst kontinuierlich. Über 300 Mitarbeiter am Stammsitz entwickeln neue Elemente, produzieren und sorgen für den rasanten Versand. Mit über 50 000 Varianten bietet Ganter eine große Vielfalt an Normelementen. Das Unternehmen ist ein typisches Beispiel der "Hidden Champions" in der Region, die zwar nach außen hin wenig in Erscheinung treten, aber in ihrem Sektor Marktführer in Deutschland oder gar weltweit sind. Infos im Internet unter www.ganter-griff.de.