Am 11. Dezember ist der weltbekannte Chorleiter Gotthilf Fischer im Alter von 92 Jahren verstorben. 1983 dirigierte er bei einem Besuch den Gesangsverein Concordia in Vöhrenbach. Leider sind keine Fotos mehr von diesem Ereignis verfügbar. Diese Bild entstand im Februar 2018 bei einer Probe seines eigenen Chores in Stuttgart. Foto: Murat Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatgeschichte: Bekannter Chorleiter dirigierte 1983 in der Festhalle / Überraschung und Begeisterung

Die Stadt Vöhrenbach gedenkt dem kürzlich verstorbenen Chorleiter Gotthilf Fischer mit dem sie vor 37 Jahren in der Festhalle musizierte.

Vöhrenbach. Am 11. Dezember ist der weltbekannte Chorleiter Gotthilf Fischer im Alter von 92 Jahren verstorben. Nicht nur bei vielen Gelegenheiten in aller Welt vom Besuch beim Papst in Rom bis zu Fahrten nach Südamerika oder USA war Gotthilf Fischer zu erleben, auch in Vöhrenbach erinnert man sich noch an seinen Besuch und das gemeinsame Singen in der Festhalle im April 1983. Dieser Besuch war ein typisches Beispiel für seine unkomplizierte und freundliche Art.

Als Chorleiterin des Gesangsvereins Concordia fragte damals Isabella Heimpel kurzerhand einmal bei Gotthilf Fischer an, ob er sich vorstellen könne, einen Chor in ländlicher Umgebung durch einen Besuch zu unterstützen und für den Gesang zu werben. Und für Gotthilf Fischer war dies gar keine Frage: Er sagte sofort zu, zumal er in Weinstadt bei Stuttgart nicht so weit weg wohnte. Die Gage bestand dann aus 300 DM und einem Vesper. Und Gotthilf Fischer hielt auch sein Versprechen ein.

Vöhrenbacher zeigen sich zunächst stutzig

Allerdings blieb es da nicht bei der kurzen Fahrt von Weinstadt nach Vöhrenbach. Denn er musste für den Besuch in Vöhrenbach kurzfristig sogar Aufnahmen in Hamburg unterbrechen: er flog nach Stuttgart und fuhr dann mit dem Auto direkt nach Vöhrenbach und nach seinem Auftritt, nicht ohne eine gemütliche Runde mit den Zuhörern und dem Gesangverein, dann wieder mit dem Flieger zurück nach Hamburg.

Auf Einladung des Gesangsvereins Concordia kamen dann auch viele Besucher in die Festhalle, aber voll besetzt war sie trotz dieses prominenten Gastes nicht. Denn im Vorfeld hatten viele in Vöhrenbach Zweifel geäußert: Das ist sicher nicht der echte Gotthilf Fischer, der kommt doch nicht nach Vöhrenbach!

Doch er kam und dirigierte dann das Publikum in der Festhalle. Wie jedes Mal schaffte er es, alle zum Mitsingen zu animieren. Er hatte die Halle voll im Griff. Und er zeigte keine Starallüren, sondern war ein Mensch zum Anfassen. Und dies sogar im wahrsten Sinne des Wortes: Nachdem eine Mit-Sängerin bezweifelt hatte, dass die volle Haarpracht von Gotthilf Fischer echt sein könnte, musste sie auf seinen Geheiß hin an den Haaren ziehen und sich von der Echtheit überzeugen.

Spaß gemacht hat es auch den vielen anwesenden Kindern, die von Gotthilf Fischer sogar auf die Bühne zum gemeinsamen Singen geholt wurden. Den Abschluss des erfolgreichen und unterhaltsamen Nachmittags bildete eine Autogrammstunde.