Mathematiklehrer weiterführender Schulen lernen bei Siedle Umgang mit Berechnungen aus der Elektronik
Furtwangen. Zum dritten und vorläufig letzten Mal versammelten sich Mathematiklehrer in der Ausbildungswerkstatt der Firma Siedle. Diesmal ging es darum, mathematische Berechnungen aus der Elektronik unter die Lupe zu nehmen. Im Rahmen des EU-geförderten Projektes "mascil" veranstaltete die Pädagogische Hochschule (PH) Freiburg eine Lehrerfortbildung der besonderen Art.
In Kooperation mit Siedle erfuhren Mathematiklehrer weiterführender Schulen, welche Fragestellungen der Berufsalltag mit sich bringt – und wie sie diese anschaulich im Unterricht einsetzen können. Projektleiterin Katja Maaß von der PH Freiburg zieht eine positive Bilanz: "Die Rückmeldungen sind ausgezeichnet, und das spricht sich herum. Es gibt neue Interessenten, daher haben wir schon zwei weitere Termine mit Siedle als Kooperationspartner vereinbart. Unsere Zusammenarbeit klappt ausgezeichnet."
wie es in der Pressemitteilung von Siedle heißt, ging es diesmal um Terme (Terme sind die syntaktisch korrekt gebildeten Wörter oder Wortgruppen in der formalen Sprache der Mathematik) und Gleichungen am konkreten Beispiel von elektronischen Schaltungen. Siedle-Ausbilder Mathias Seeburg erklärte den Aufbau der eigens dafür produzierten Messplatine. Und er erläuterte die Grundprinzipien der Elektronik: Wie messe ich Strom? Wie berechne ich Widerstände?
Doch die Mathematik kann verzwickter sein als gedacht. Die notwendigen Formeln und Gleichungen, die aus den Messergebnissen folgten, schüttelten die Mathelehrer nicht einfach aus dem Ärmel. Mit besonderem Interesse erfuhren sie, dass diese Aufgaben zur regulären Ausbildung gehören. Jeder gewerbliche Siedle-Azubi muss mit den hoch komplizierten Formeln umgehen können – obwohl sie in den schulischen Bildungsstandards nicht im Entferntesten vorkommen.
"Der heutige Projekttag hat auch gezeigt, dass viele Aufgaben am sinnvollsten fächerübergreifend behandelt werden", meint Katja Maaß. "Die Schüler erleben Mathematik auf diese Weise in authentischen, berufsbezogenen Zusammenhängen. Die abstrakte Welt der Zahlen bekommt einen ganz konkreten Sinn." Und Siedle-Ausbilder Mathias Seeburg ergänzt: "Gleichzeitig sensibilisieren wir die Lehrer dafür, was ihre Schützlinge später brauchen. Auf diese Weise profitieren alle Seiten: Lehrer, Schüler – und natürlich auch Unternehmen wie Siedle. Wir können dann Azubis willkommen heißen, die alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Lehre mitbringen. Deshalb freuen wir uns, das Projekt mit der PH Freiburg fortzusetzen."