Auch bei CRS in Villingen-Schwenningen sind fünf der 21 Mitarbeiter Absolventen der Furtwanger Hochschule. Das Unternehmen entwickelt Steuer-Software für medizinische und industrielle Endoskope, wie hier mit einer aktuellen Neuentwicklung demonstriert wird. Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Kontaktbörse der Furtwanger Hochschule ausgebucht / Auch Amazon ist dabei

Ausgebucht war wieder die Kontaktbörse des Sommersemesters an der Furtwanger Hochschule. 91 Aussteller waren zu dieser 36. Börse nach Furtwangen angereist.

Furtwangen. Die meisten kommen traditionell aus Baden-Württemberg. Aber auch darüber hinaus gab es Aussteller aus ganz Deutschland und auch zwei aus der Schweiz. Die 91 vorhandenen Plätze waren dabei so früh ausgebucht wie bisher noch nie. Dies ist ein Zeichen dafür, wie dringend die Wirtschaft Kontakt zu den Studierenden sucht.

Besonders geht es bei dieser Kontaktbörse, die jedes Jahr zweimal stattfindet, um Plätze für Praktika oder für Thesis-Arbeiten (Abschlussarbeiten) sowohl für die Bachelor-, wie für die Master-Studiengänge. Denn sowohl die Praktika wie die Thesis sind eine gute Gelegenheit, dass sich Studenten und Betrieb schon einmal kennenlernen. Häufig entwickelt sich dann daraus nach Abschluss des Studiums auch ein Arbeitsvertrag.

Die dringende Suche nach Fachkräften in den Ingenieur-Berufen wurde aber auch dadurch deutlich, dass dieses Mal deutlich mehr als bisher auch direkt nach Absolventen der Hochschule für freie Stellen in den beteiligten Firmen gesucht wird.

Dass diese Zusammenarbeit der Betriebe mit der Hochschule Furtwangen sehr effektiv ist, zeigt nicht zuletzt die Tatsache, dass an den Info-Ständen der verschiedenen Unternehmen häufig auch Mitarbeiter stehen, die ihr Studium in Furtwangen absolviert haben. Ein Beispiel dafür ist Ramona Buser aus Emmendingen, die sowohl ihr Bachelor-Studium wie ihren Master-Abschluss in "Business Application Architectures" an der Fakultät Wirtschaftsinformatik der Hochschule absolviert hat und die nun bei Burda in Offenburg als IT-Projektleiterin arbeitet. Sie konnte dabei feststellen, dass der Inhalt ihres Studiums perfekt auf die Erfordernisse ihres Arbeitsplatzes ausgerichtet war.

Auf der Suche bei der Hochschulkontaktbörse war Burda dabei zum einen ganz wesentlich nach Werkstudenten, die also neben ihrem Studium zeitweise im IT-Bereich mitarbeiten.

Solche Praktika und Mitarbeit kann gleichermaßen an den Standorten Offenburg oder München absolviert werden.

Wie eng Burda mit der Furtwanger Hochschule verknüpft ist zeigt auch die Tatsache, dass Ramona Buser mehr als 20 Mitarbeiter in Offenburg kennt, die alle ihr Studium an der Furtwanger Hochschule absolviert haben.

Aber auch wichtige lokale Unternehmen sind immer auf der Hochschulkontaktbörse vertreten wie S. Siedle & Söhne. Dabei orientieren sich die Betriebe bei ihrer Suche immer ganz speziell auf die Bereiche, die aktuell im Betrieb notwendig sind. Bei Siedle geht es aktuell vor allem um Software-Spezialisten, die sowohl für Praktika wie für Thesis-Arbeiten bei Siedle gesucht werden.

Ebenfalls Informatik-Spezialisten sucht die Firma Vistex-GmbH, die neben den sonst üblichen Stellen auch das ganz neue duale Studium der Informatik in Kooperation mit der Hochschule Furtwangen anbietet. Die Studenten sind dann feste Mitarbeiter des Betriebes mit Standort in Walldorf.

Doch auch die Entfernung zwischen dem Arbeitsort Walldorf und dem Studienort Furtwangen sei kein Problem, hier finde man immer eine Lösung, beispielsweise auch mit Fern-Arbeit über das Internet.

Ganz neu bei der Hochschulkontaktbörse ist auch Amazon, allerdings aktuell nur mit einer kleinen Sparte, dem Thema Arbeitssicherheit. Die Mitarbeiter sind aber beeindruckt von dem regen und fundierten Interesse der Studenten. Es sei denkbar, dass auch für andere Bereiche des Konzerns Amazon künftig die Furtwanger Kontaktbörse interessant sein könnte.

Interessant war schließlich auch der Stand von CRS, ein Software-Unternehmen aus Villingen-Schwenningen, das die Steuerung für medizinische und industrielle Endoskope entwickelt. Sie liefern dann ihre Entwicklungen an das Unternehmen, das die Endoskope zusammenbaut beispielsweise für das Welt-Unternehmen Aesculap. Vorgestellt wurde eine neue Entwicklung, wie die Stereo-Endoskope so kalibriert werden können, dass sie dann rein optisch Messungen mit einer Genauigkeit von einem hundertstel Millimeter durchführen können. Auch in diesem Unternehmen sind fünf der 21 Mitarbeiter, also ein Viertel, Absolventen der Hochschule Furtwangen.