180 000 Euro Verlust machte im Jahr 2016 der städtische Eigenbetrieb Abwasserversorgung, zu der auch die Kläranlage gehört. Foto: Liebau Foto: Schwarzwälder Bote

Haushalt: Wirtschaft brummt und Gewerbesteuer fließt

Furtwangen (cha). "Wir sind spät dran", räumte Kämmerer Franz Kleiser ein, als er in der öffentlichen Sitzung des Furtwanger Gemeinderates die Jahresrechnung 2016 vorlegte. Personelle Probleme hätten zur Verzögerung geführt. Jetzt arbeite die Verwaltung "mit Hochdruck" an der Jahresrechnung 2017, um sie noch in diesem Jahr fertigzustellen.

 

Das Jahr 2016 erwies sich als rundum positiv. Über acht Millionen Euro Gewerbesteuer wanderten in die Furtwanger Stadtkasse, eine Million mehr als ursprünglich kalkuliert. Insgesamt lagen die Einnahmen im Verwaltungshaushalt 2,7 Prozent höher als im Plan angesetzt. Im Vermögenshaushalt wurden 7,8 Prozent weniger ausgegeben als kalkuliert. Die Stadt Furtwangen konnte auf die zunächst vorgesehene Kreditaufnahme von 1,1 Millionen Euro verzichten, musste allerdings 671 000 Euro aus der Rücklage entnehmen.

Die Rücklage schrumpfte deshalb zum Ende 2016 auf knapp 1,8 Millionen Euro, liegt aber immer noch deutlich über der Mindestrücklage. Mit 2,7 Millionen Euro konnte eine stattliche Summe vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt überwiesen werden. Auch die Abrechnungen 2016 der städtischen Eigenbetriebe waren, wie Bürgermeister Josef Herdner darlegte, überwiegend positiv.

Das Wasserwerk schloss das Jahr mit 12 000 Euro Gewinn ab, der auf die neue Rechnung vorgetragen wird. Mit einem Verlust von 180 000 Euro endete das Jahr für den Eigenbetrieb Abwasserversorgung. Für den Eigenbetrieb Technische Dienste wurde ein Jahresgewinn von 168 000 Euro ermittelt.

Der Schuldenstand im Kernhaushalt der Stadt Furtwangen hat sich um rund 323 000 Euro auf knapp 3,5 Millionen Euro verringert. Die drei Eigenbetriebe haben allerdings insgesamt rund 9,8 Millionen Euro Schulden, sodass der Schuldenstand der Stadt Furtwangen insgesamt bei 13,3 Millionen Euro liegt; 1475 Euro betrug die Pro-Kopf-Verschuldung Ende 2016.

Im "erwarteten Rahmen" liege die Entwicklung, hatte Kämmerer Franz Kleiser dargelegt. "Froh, dass der Abschluss so positiv ist", zeigte sich für die CDU Stadtrat Thomas Riesle. FWV-Sprecher Rainer Jung gab zu bedenken, dass der Aufwärtstrend der "robusten Wirtschaftslage" zu verdanken sei, Sorgen mache die Schuldenlast, die deutlich über dem Landesdurchschnitt liege.

Auch Norbert Staudt, SPD, und Ulrich Mescheder, UL, nannten die Ergebnisse der Jahresrechnung 2016 positiv.