Die Furt durch den Schwarzenbach in Zimmern unter der Burg ist fertig. Das neu angelegte Areal, das noch bepflanzt wird, soll künftig auch als Aufenthaltsbereich für Einheimische und Wanderer dienen. Foto: Visel

Nach jahrelanger Planungszeit ist die Furt bei der Schwarzenbach-Stube in Zimmern unter der Burg jetzt fertiggestellt. Der Bach ist an dieser Stelle wieder überquerbar. Bürgermeister Jürgen Leichte ist erleichtert und spricht von einer "Aufwertung für das ganze Dorf."

Zimmern u. d. B - Nach einem Hochwasser vor mehr als zehn Jahren ist die dortige Schwarzbach-Brücke so in Mitleidenschaft gezogen worden, dass sie gesperrt werden musste. Zunächst hatte sich der Gemeinderat für den Bau einer neuen Brücke ausgesprochen, die allerdings zu teuer war. Dann kam die Idee auf, eine Furt zu bauen, um landwirtschaftlichen Fahrzeugen eine Überquerung des Schwarzenbachs zu ermöglichen.

Das Projekt, das gleichzeitig eine Renaturierung des Schwarzenbachs darstellt, wird stark gefördert. Der Gemeinderat stimmte in Abstimmung mit dem Landratsamt für die Furt.

Anlieger wehrt sich

Nicht einverstanden damit war allerdings der unmittelbare Nachbar, der Besitzer des Reiterhofs, Peter Schäfer. Er monierte, dass die Gemeinde eine neue Brücke samt Weg hoch zu seiner neuen Reithalle versprochen habe. Er legte dar, dass die Feuerwehr im Ernstfall Probleme habe, die Halle über den Zufahrtsweg über sein Areal zu erreichen. Schäfer ging vors Verwaltungsgericht Sigmaringen, unterlag jedoch. Er schaltete auch den Petitionsausschuss des Stuttgarter Landtags ein.

Tiere abgefischt

Nun aber ist die Furt gebaut. Zuvor waren im Schwarzenbach 54 Steinkrebse gefangen und umgesetzt worden und später auch noch zahlreiche Fische.

Das Gelände an der Gößlinger Straße ist nun eingeebnet und mit Humus aufgefüllt worden. Große Quadersteine sind auf dem Areal platziert und laden dazu ein, sich dort niederzulassen.

Quader im Bachbett

Ein eingeschotterter Weg führt nun von der Straße sanft hinunter an den Bach. In seinem Bett sind mehr als 20 große Steinquader dicht beieinander zusammengestellt, so dass das Wasser zwischen ihnen hindurchfließen und eine Überquerung mit Fahrzeugen möglich ist. Der geschotterte Weg führt dann noch einige Meter weiter in Richtung des kleinen Zulaufs zum Schwarzenbach, der als "Bach Nummer sechs" bezeichnet wird. Auch dort ist eine kleine Furt eingerichtet, die alte Brücke wurde abgerissen.

Der Schotterweg geht dann über in den bestehenden, unbefestigten Waldweg über, an dem laut Bürgermeister Leichtle nichts gemacht worden ist: "Das ist so geblieben wie es immer war. Es ist auch nie geplant gewesen, den Weg auszubauen."

Leichtle: ein Gewinn

Mit der neuen Furt ist Leichte mehr als zufrieden und zeigt sich begeistert: "Das ist ganz toll geworden. Das Gelände stellt eine Aufwertung für den ganzen Ort dar." Das Areal um die Furt soll zu einem kleinen Aufenthaltsbereich ausgestaltet werden: "Die Bepflanzung mit Obstbäumen, Sträuchern und Blühwiesen wird aber erst im Herbst erfolgen. Bei der derzeitigen Hitze und Trockenheit macht das keinen Sinn."

Die Furt, das hat Leichtle schon selbst getestet, sei sehr gut zu durchfahren, wenn nicht gerade Hochwasser ist. "Das geht viel besser, als ich gedacht habe", sagt er. Die Feuerwehr freilich könne über die Furt und den Waldweg den Reiterhof nicht erreichen. Leichtle: "Aber es gibt ja eine zweite Zufahrt."

Zudem, so der Bürgermeister, komme das Bauwerk im Ort gut an: "Ich habe bisher nur Lob gehört. Die Furt gefällt allen. Und alle haben mit deren Bau gewonnen."