Die Ferienbetreuung in Winterlingen (Symbolbild) steht: Für zwei Jahre schließt die Gemeinde einen Vertrag mit dem Haus Nazareth ab. Foto: Kneschke

Jetzt hat es doch geklappt: Die schlimmste Personalnot im Haus Nazareth scheint behoben zu sein. Jedenfalls kann das erzbischöfliche Kinderheim wieder Ferienbetreuung für Grundschüler anbieten.

Winterlingen - Da hat der Gemeinderat Winterlingen gerne zugestimmt, und zwar einstimmig: Die Gemeinde schließt eine neue Vereinbarung mit dem erzbischöflichen Kinderheim Haus Nazareth über die Ferienbetreuung für Kinder im Grundschulalter ab. Für die Dauer von zwei Jahren. Danach hatte es zunächst nicht ausgesehen. Noch vor kurzem hatte Daniel Hahn, der stellvertretende Direktor des Hauses Nazareth, unter Bedauern mitteilen müssen, dass das Angebot mangels Personal auslaufen müsse. Die Gemeinde hatte noch einmal an das Haus appelliert, eine Lösung zu finden, denn für berufstätige, speziell für Alleinerziehende Eltern – das unterstrich Michaela Stauss deutlich – sei es doch besonders wichtig, eine verbindliche und qualifizierte Ferienbetreuung zu haben.

 

Zwei Gruppen à 15 Kinder

Ab 1. April wird es sie also wieder geben: für jeweils eine Woche in den Osterferien und Pfingstferien, während der Herbstferien und in den Sommerferien im Anschluss an die Ferienspiele. Für jeweils sechs Stunden täglich. Maximal zwei Gruppen mit bis zu 15 Kindern werden jeweils von den Fachkräften der offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie zwei Ergänzungskräften betreut.

Die Gemeinde subventioniert

Das Risiko freilich bleibt bei der Gemeinde: Sie hat die Aufgabe, mit einer Ankündigungsfrist von zwei Wochen den Auftrag für die Ferienbetreuung zu erteilen und dabei die genaue Zahl der Kinder bekannt zu geben. Pro Gruppe und Tag zahlt sie dem Kinderheim 325,29 Euro – Materialkosten inklusive. Für zwei Gruppen und vier Wochen pro Jahr kommen dabei 13 000 Euro zusammen, welche die Gemeinde überplanmäßig im Haushalt 2022 bereitstellen muss.

15 Euro pro Tag und Kind

Zur Gegenfinanzierung verlangt sie Geld von den Eltern: 15 Euro pro Tag und Kind. Damit subventioniert sie das Angebot, denn selbst bei Vollauslastung der Gruppen müssten die Eltern 21,69 Euro pro Tag zahlen, bei einer Belegung von zehn Kindern pro Gruppe gar 32,57 Euro, was die Verwaltung nicht für zumutbar hält – deshalb bleibt es bei 15 Euro. Emil Oswald und Michaela Stauss ergriffen das Wort für die Gemeinderäte und lobten die Bemühungen der Beteiligten, das für die Eltern so "wichtige Angebot" zustande zu bringen. Winterlingen beweise damit einmal mehr, wie familienfreundlich es sei, so Stauss.

Bürgermeister Michael Maier versprach, das Lob ans Haus Nazareth weiterzugeben und kündigte an, das Angebot im Amtsblatt auszuschreiben. Gelten soll es – natürlich – auch für Kinder aus Benzingen und Harthausen, wobei sie nach Winterlingen kommen müssten. Es sei denn, es meldeten sich 15 Kinder aus den Teilorten – dann könne man eine Gruppe auch nach Harthausen verlegen, so Maier.