Eine neue Selbsthilfegruppe für den Zollernalbkreis hat sich kürzlich gegründet: Gespräche mit Frauen, die ähnliches durchlitten haben, können den Betroffenen helfen.
Jede vierte in Deutschland lebende Frau hat schon einmal häusliche Gewalt erfahren. Häusliche Gewalt hat viele Gesichter: Von körperlicher, seelischer, wirtschaftlicher bis hin zu digitaler Gewalt. Sich aus einer solchen Situation zu befreien, ist oft ein großer und schwieriger Schritt. Gespräche mit anderen Frauen, die ähnliches durchlitten haben, können den Betroffenen helfen, neuen Mut und Selbstvertrauen zu finden.
Die Idee zur Gründung dieser Selbsthilfegruppe kam bereits im Jahr 2022 vom „Weißen Ring“ und vom „Frauenhaus Zollernalb“. Nach zwei Jahren intensiver Vorbereitung durch den Weißen Ring und Heinz Weisser von der Selbsthilfe-Zollernalb fand vor wenigen Tagen die Gründung der Selbsthilfe „Häusliche Gewalt gegen Frauen“ statt. Weitere Stellen, wie die Gleichstellungsbeauftragte im Landratsamt und der Sprecherrat der Selbsthilfe-Zollernalb, waren an der Gründung beteiligt.
„Was wir erleben mussten, darf anderen nicht passieren“
„Das, was wir erleben mussten, darf anderen nicht passieren“, erklärt Birgit Pfersich, die zusammen mit Karin Wolf die Gruppe leiten wird. „Nur, wenn wir betroffenen Frauen das Schweigen brechen, bricht auch die Macht der Täter.“
Im Vordergrund steht der Austausch untereinander, der dazu dienen soll, gemeinsam Wege aus unerträglichen Situationen zu suchen. Es werden auch Beratungsstellen, Hilfsangebote und Tipps von Experten zu Therapien vorgestellt, um die traumatischen Erlebnisse, die durch psychische und physische Gewalt entstanden sind, zu verarbeiten. Unterstützt wird die Gruppe durch den Weißen Ring, das Frauenhaus sowie der Selbsthilfe-Zollernalb zusammen mit der AOK-KIGS und der Gleichstellungsbeauftragten im Landratsamt Estelle Koschnike-Nguewo.
Wer sich angesprochen fühlt, meldet sich hier: haeusliche.gewalt.gegen.frauen@gmx.de.