Die Kerzenkasse in Schuttern steht offen. Das Schloss ist kaputt, mutmaßlich nachdem Diebe es aufgebrochen hatten. Foto: Bohnert-Seidel

Die Kasse für die Opferkerzen in Schuttern steht offen. Das Schloss ist kaputt und muss erneuert werden. Doch nicht etwa Materialermüdung hat die Tür an der Kasse geöffnet. Schlicht und ergreifend war Gewalt im Spiel.

Seit vielen Jahren umrahmt ein heller Edelstahlkranz die historische Marienfigur mit Kind. Regelmäßig brennen Kerzen im Gedenken an Verstorbene oder als sichtbares Zeichen für ein Gebet mit einem besonderen Anliegen auf dem Kranz. Im vergangenen Jahr wurde die Opferkasse aufgebrochen und steht seitdem als Art Mahnmal neben der Madonna aus dem 15. Jahrhundert in der Kirche.

In Friesenheim sind solche Taten fast schon „gang und gäbe“, erklärt Pfarrer Steffen Jelic im Gespräch mit der LZ. Abhilfe schaffen mittlerweile eiserne Stelen, die wirklich nur schwer wegzutragen seien. Alles andere ergebe wenig Sinn, da der Schaden an den Kassen in der Vergangenheit höher war als die Summe, die entwendet worden ist. Meist geben die Menschen für die Kerzen, die sie entzünden, 50 Cent.

Seit Längerem seien die Messner dazu angehalten, die Kerzen- und Opferkassen täglich zu leeren. Tatsächlich haben bereits in der Vergangenheit Langfinger versucht, an der eisernen Stele in der Pfarrkirche St. Laurentius Hand anzulegen. Aber viel Schaden hatten sie zum Glück nicht angerichtet, erklärt Pfarrer Jelic und fügt an: „So viel Geld ist da weiß Gott nicht drin.“ Aber auch in Oberschopfheim kam es immer wieder zu Diebstählen in der Kirche.

Erschüttert zeigt sich Pfarrer Steffen Jelic generell darüber, dass der Respekt vor Gotteshäusern als Räume des Friedens schwinde.