Die irische Billig-Airline Ryanair schlägt in großem Stil beim US-Hersteller Boeing zu. Ryanair-Chef O’Leary will mit dem Mega-Einkauf die Weichen stellen, um das Geschäft massiv auszubauen.
Die irische Billig-Airline Ryanair schlägt in großem Stil beim US-Hersteller Boeing zu. Ryanair-Chef O’Leary will mit dem Mega-Einkauf die Weichen stellen, um das Geschäft massiv auszubauen.
New York - Der US-Flugzeugbauer Boeing hat einen weiteren milliardenschweren Auftrag von Ryanair an Land gezogen. Der irische Billigflieger habe 200 Mittelstreckenjets des Typs 737 MAX 200 bestellt, teilten die Unternehmen am Montag in New York mit. Das Maximalvolumen soll sich laut Listenpreisen auf über 22 Milliarden Dollar (17 Mrd Euro) belaufen.
Allerdings sind zunächst nur 100 Maschinen fix, für die restlichen 100 wurde eine Kaufoption vereinbart. Zudem sind bei Geschäften dieser Größenordnung Nachlässe im zweistelligen Prozentbereich üblich. Boeing hatte im Juli eine erweiterte Version seines Modells 737 MAX 8 speziell für Billigflieger angekündigt.
Dank zusätzlicher Ausgangstüren hinter den Tragflächen und eines geringeren Sitzabstands soll diese Variante 200 Menschen befördern können. Das sind elf Sitze mehr als bei der normalen Version.
Ryanair will das Geschäftvolumen massiv steigern
Für Ryanair-Chef Michael O’Leary waren diese zusätzlichen Sitzmöglichkeiten der Hauptgrund für die Bestellung. Pro Flieger sollen sie jährlich eine Million Dollar mehr einspielen. Mit den neuen Maschinen will O’Leary das Geschäftsvolumen in den nächsten zehn Jahren massiv steigern. Bis 2024 solle sich der abgewickelte Flugverkehr von 83 auf 150 Millionen Passagiere pro Jahr fast verdoppeln.
Mit der Bestellung baut Ryanair die Geschäftsbeziehungen zu dem amerikanischen Hersteller Boeing aus. Zudem nehmen die Iren einen zweiten Flugzeugtyp in ihre Flotte auf, wenn auch aus derselben Baureihe.
Bisher ist es Grundsatz der Fluglinie, nur Flieger des Typs 737-800 zu betreiben. Zuletzt hatte Ryanair 303 Maschinen davon in Betrieb - bis 2019 soll die Flotte auf 500 Flieger anwachsen. Im Juni 2013 hatte Ryanair bei Boeing 175 Flieger des Typs 737-800 für einen Listenpreis von 15,6 Milliarden Dollar bestellt. Bereits damals hatte Ryanair-Chef O’Leary Verhandlungen mit Boeing über den Kauf der 737-MAX angekündigt. Die Aktien der Unternehmen reagierten unterschiedlich auf die Bekanntmachung des Deals. Während die Papiere von Boeing knapp zwei Prozent zulegten, notierte Ryanair leicht im Minus.