Bienen brauchen, wie viele Insekten, Blüten. Welche Pflanzen deshalb im heimischen Garten nicht fehlen sollten, haben wir herausgefunden. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/dpa-tmn

Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten erfüllen einen Garten mit Leben. Doch welche Pflanzen sollten da nicht fehlen? Das haben wir herausgefunden.

Bienen, Hummeln und andere Insekten brauchen Blüten, um zu gedeihen. Doch nicht jede Blüte ist auch insektenfreundlich. Manche sehen nur schön aus, sind aber für Tiere völlig unbrauchbar.

 

Welche Blumen, Blüten und Pflanzen sollten also in einem insektenfreundlichen Garten nicht fehlen? Wir haben nachgefragt. Bescheid weiß etwa Markus Pagel, Geschäftsführer des Nabu Gäu-Nordschwarzwald mit Sitz in Horb.

Für Pagel fängt der tierfreundliche Garten schon bei den Pflanzen an, die dort wachsen. „Viele Wildbienenarten lieben Glockenblumen! Dort finden sie Nahrung und dort legen sie sich gerne in die Blüte zum Schlafen“, so Pagel, und er ergänzt: „Wie bei Biene Maja!“

Je abwechslungsreicher die Blütenpracht im Garten, desto besser für Insekten. Foto: Arno Burgi/dpa

Wie viele andere Insekten auch, sind alle Bienenarten, sowohl als Larve als auch als ausgewachsenes Insekt, ausnahmslos bei ihrer Ernährung auf Blüten angewiesen. Manche sind auf bestimmte Pflanzen spezialisiert, andere sind weniger wählerisch.

Unterschiedliche Blüten, das ganze Jahr lang

Gut ist es deshalb grundsätzlich, wenn es das ganze Jahr über im heimischen Garten blüht. „Von Frühblühern im März bis zu den Astern im September können Bienen sich ganzjährig ernähren“, fährt Pagel fort. „Die Königskerze oder der Natternkopf haben eine lange Blütezeit und bieten daher auch in mageren Zeiten Nahrung für zahlreiche Insekten.“

Wichtig sei zudem ein reichhaltiges Angebot heimischer Pflanzen, deren Blüten Pollen und Nektar biete – nicht nur für Bienen, sondern auch für andere Insekten. „Unsere heimische Brennnessel ist ein Paradies für viele Schmetterlingsarten. Disteln, Witwenblumen oder Schleifenblumen bieten Nektar für die langrüsseligen Schmetterlinge“, erklärt Pagel weiter.

Die Raupen des Schwalbenschwanzes lieben Doldenblütler, etwa Dill, Fenchel und die Wilde Möhre. Foto: Patrick Pleul/dpa

An Doldenblütlern, etwa Dill, Fenchel und die Wilde Möhre, findet zudem die Raupe des Schwalbenschwanzes ein Zuhause. „Ihm einen Lebensraum zu bieten, macht glücklich.“

Auch auf dem Balkon ist ein Paradies möglich

Um gerade verschiedenen Insekten ein Zuhause zu bieten, brauche es laut Pagel außerdem nicht unbedingt einen Garten. „Auch auf dem Balkon lässt sich in Blumenkästen ein kleines Paradies anlegen.

Viele wärmeliebenden Küchenkräuter dienen als Futterquelle für Hummeln, Bienen und Schmetterlinge: Salbei und Thymian, Borretsch oder Rosmarin bereichern nebenbei auch unsere Küche.“

Zehn Wildbienen und ihre Lieblingspflanzen:

Glockenblumen-Scherenbiene
Blütenpflanze: Glockenblumen

Gewöhnliche Natternkopf-Mauerbiene
Blütenpflanze: Natternkopf

Knautien-Sandbiene
Blütenpflanze: Wiesen-Witwenblume, Skabiosen

Rainfarn-Maskenbiene
Blütenpflanze: Rainfarn

Gelbbindige Furchenbiene
Blütenpflanzen: Korbblütler wie Flockenblume

Buckel-Seidenbiene
Blütenpflanze: Korbblütler, besonders Rainfarn

Skabiosen-Sandbiene
Blütenpflanzen: Kardengewächse wie Skabiosen (verschiedene Arten), Witwenblumen (verschiedene Arten), Teufelsabbiss

Zweifarbige Schneckenhausbiene
Blütenpflanzen: sehr vielseitig

Hahnenfuß-Scherenbiene
Blütenpflanze: Hahnenfuß, verschiedene Arten

Dunkelgrüne Schmalbiene
Blütenpflanzen: sehr vielseitig