Direkt nach dem Ende der Abschlussveranstaltung traten die ehrenamtlichen Busbegleiter bereits ihren "Dienst" an. Foto: Köncke

Nach zweijähriger, coronabedingter Pause sind wieder 35 ehrenamtliche Busbegleiter für die Altensteiger Schulen im Einsatz.

Altensteig - Treffpunkt war der Musiksaal der Friedrich-Boysen-Realschule. Betreuungslehrer überreichten jedem der beteiligten Siebt- und Achtklässler ein Zertifikat und – als äußeres Erkennungszeichen – eine neongelbe Weste und einen Ausweis. Damit sind sie berechtigt, im Bus unter anderem dafür zu sorgen, dass Abfall nicht achtlos weggeworfen wird, aufkommende Streitigkeiten im Keim erstickt und Schäden am Fahrzeug verhindert werden.

Keineswegs selbstverständlich

Die Bereitschaft, sich ehrenamtlich in den Dienst der Sache zu stellen, sei nicht nur höchst lobenswert, sondern keineswegs selbstverständlich, betonte Rektor Klaus Ramsaier in seiner Ansprache. Er rief den Neulingen begeistert zu: "Ihr seid ein tolles Team." Aufgefallen sei ihm, wie diszipliniert sich die Schüler nach dem Ende des Unterrichts in zwei Reihen auf dem Schulhof aufstellen und das Eintreffen der Busse abwarten würden. Von seiner früheren Schule sei er etwas anderes gewohnt gewesen. Als Busbegleiter übernehme man Verantwortung, setze sich für die Gemeinschaft ein, verhindere Gewalt und Fehlverhalten im Bus durch rechtzeitiges Einschreiten und sorge damit für eine stressfreie Fahrt in die Schule und auf den Heimweg. Außerdem werde dadurch das Selbstbewusstsein gestärkt.

Abschied von Gerhard Stunder

Dass das BAS-Projekt bereits seit 15 Jahren besteht und "immer besser funktioniert", verdiene Respekt und Anerkennung. Zum Schluss gab Ramsaier bekannt, dass die Abschlussveranstaltung im nächsten Jahr nicht mehr im Musiksaal, sondern im fertiggestellten Neubau der Realschule stattfinden und Gerd Stunder, der das Projekt von Anfang an begleitet hat, nicht mehr dabei sein werde. Für den Französisch- und Lateinlehrer endet mit Beginn der Sommerferien die berufliche Laufbahn am Altensteiger Christophorus-Gymnasium. Der Oberstudienrat geht in Pension und zieht mit seiner Frau nach Spanien. Schulsozialarbeiter Thomas Podbielski bedankte sich bei Stunder für den jahrelangen ehrenamtlichen Einsatz und überreichte unter Beifall der Versammlung ein Geschenk in flüssiger Form.

Busbegleiter beweisen Zivilcourage

"Busbegleiter beweisen Zivilcourage", erklärte Polizeibeamtin Martina Reimann. Zu helfen habe in der Gesellschaft allgemein nachgelassen, bedauerte die stellvertretende Leiterin des Altensteiger Polizeipostens. Johanna Albrecht vom Zug-Bus Regionalverkehr Alb-Bodensee (RAB) wünschte dem Vorzeigeprojekt weiterhin viel Erfolg. An der Einsetzung nahmen der Inhaber des Busunternehmens Klumpp aus Baiersbronn und sein Mitarbeiter Ulrich Bachmann teil. Nach der Insolvenz des Vorgängers ist dieses Unternehmen für die Beförderung von Schülern aus 27 umliegenden Orten zuständig.

Direkt zum Einsatz

Die mehrtägige Ausbildung zum Busbegleiter fand im Bürgersaal des Altensteiger Rathauses statt. Dass die Teilnehmer dort von der Stadt mit Speisen und Getränken versorgt worden seien, ließ Ramsaier nicht unerwähnt. Nach dem Ende der Abschlussveranstaltung hatten die Busbegleiter bereits ihren ersten Einsatz.