Die Menschen in Trier standen nach der Amokfahrt im Dezember unter Schock. Foto: dpa/Harald Tittel

Vor fünf Monaten kamen bei einer Amokfahrt in der Trierer Fußgängerzone fünf Menschen ums Leben, zahlreiche Menschen wurden verletzt. Die Staatsanwaltschaft hat nun Anklage gegen den Tatverdächtigen erhoben.

Trier - Knapp fünf Monate nach der Amokfahrt in der Trierer Fußgängerzone hat die Staatsanwaltschaft der rheinland-pfälzischen Stadt Anklage wegen fünffachen Mordes gegen den 51-jährigen Tatverdächtigen erhoben. Darüber hinaus soll er sich unter anderem wegen versuchten Mordes in 18 Fällen sowie gefährlicher und schwerer Körperverletzung in 14 Fällen vor Gericht verantworten, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte.

Das Motiv sei weiterhin unklar. Die Ermittler gehen von einem persönlichen Hintergrund der Tat aus. Bislang habe der 51-Jährige keine nachvollziehbare Erklärung abgegeben. Er sei durch seine persönlichen Lebensumstände frustriert gewesen. 

Wohl kein politisches Motiv

Laut vorläufiger Einschätzung eines psychiatrischen Sachverständigen leide der Mann an einer Psychose. In seinen Vernehmungen habe er realitätsfern anmutende Angaben über Geschehnisse gemacht, die ihm in seinem bisherigen Leben widerfahren sein sollen und durch die er sich von seiner Außenwelt benachteiligt sehe.

Vor diesem Hintergrund habe er eine angespannte Gefühlslage entwickelt, die Auslöser für die Tat gewesen sein soll. Hinweise für mögliche andere Tatmotive, etwa ideologischer oder politischer Art, hätten sich bei den Ermittlungen nicht ergeben.

Bei der Amokfahrt waren am 1. Dezember fünf Menschen, darunter ein Baby, getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Die Tat löste breites Entsetzen aus. Der 51-Jährige wurde bereits kurz nach der Amokfahrt festgenommen.