BONK – von Dave Harvey. Nicht nur für die Spieler, sondern auch für die Zuschauer eine Mordsgaudi. Erschienen bei Game Factory. 2-4 Spieler ab 8 Jahren, ca. 10 Minuten, ca. 65 Euro Foto: Verlag

Ein unterhaltsamer Programmpunkt für Silvester gefällig? Wie gut, dass es zahlreiche Gesellschaftsspiele gibt, die in Partyrunden für gute Stimmung sorgen. Eine Auswahl an gelungenen Neuheiten und Klassikern.

Stuttgart - Wer Gesellschaftsspiele liebt, der schätzt sie besonders an Silvester. Wie gut, dass es zahlreiche Gesellschaftsspiele gibt, die in Partyrunden für gute Stimmung sorgen. Nicht jedes Spiel macht allen Spaß. geborene Zocker und Bluffer haben andere Vorlieben als Leute mit Sinn für Wortspielereien und Scharaden. Eine Auswahl an gelungenen Neuheiten und Klassikern, die von unserer erfahrenen Spiele-Expertin Tanja Liebmann-Décombe zusammengestellt wurden.

„Jump In“ – für Reaktionsschnelle

Langeweile ist bei „Jump In“ Fehlanzeige. Nachdem ein Spieler gewürfelt hat, geht es nämlich Schlag auf Schlag. Alle Teilnehmer schauen, welche Zahl gefallen ist, und scannen ihre Handkarten nach dieser Zahl. Wer am schnellsten eine passende Karte greift und in die Mitte wirft, darf sie dort liegen lassen. Dem Würfler bietet sich sogar die Chance, zwei Karten loszuwerden. Das mit Straf- und Tauschkarten gepfefferte Spiel ähnelt dem Klassiker „Halli Galli“ und sollte nicht am späten Abend und nicht in Saufrunden zum Einsatz kommen. Die Spieler benötigen für „Jump In“ nämlich einen klaren Kopf, denn mitunter muss auch gerechnet werden. Fazit: positiv aufregend, hektisch und actiongeladen.

„Bluff“ – Für Bluffer

Wenn es an Silvester locker, leicht und vergnüglich zugehen soll, ist „Bluff“ die passende Wahl. Der Partyspielklassiker hat 1993 den Preis „Spiel des Jahres“ erhalten und besticht durch eingängige Regeln. Ziel ist es, möglichst oft richtig zu raten, wie häufig welche Zahlen oder Sterne unter den Würfelbechern der Mitspieler liegen. Wahrscheinlichkeitsrechnen hin oder her: „Bluff“ ist ein Glücks- und Schätzspiel, bei dem Bauchentscheidungen wichtig sind. Vieles scheint möglich, und welch ein Hallo wenn beim Lüften der Becher plötzlich alle baff sind! Fazit: prickelnd, riskant, überraschend und spannend; manche bluffen bis zum frühen Morgen.

Der Schneeballeffekt ist phänomenal: Fängt bei dem Partyspiel-Klassiker „Tabu“ ein Spieler zu lachen an, prustet bald die ganze Gruppe los – unabhängig vom Alkoholpegel. Wer also eine lustige Silvestergesellschaft haben will, lässt die Gäste Begriffe raten. „Kitzeln“ zum Beispiel, wobei der Erklärer nicht „Feder“, „Füße“, „Rippen“, „Arme“ oder „Lachen“ sagen darf. Um die Tabu-Worte zu umgehen, kommen die Teilnehmer auf die aberwitzigsten Beschreibungen. Man kann so gut wie alle Karten durchspielen, denn die kollektiven Wonnewellen tun unsagbar gut. Die Spieler lernen sich von Runde zu Runde besser kennen, intime Insider-Tipps sorgen für aufgerissene Augen. Fazit: In der passenden Runde ein Spiel mit Guter-Laune-Garantie; sehr lustig

„Schollen Rollen“ – Für Zocker

Würfeln oder nicht würfeln? Das ist bei „Schollen Rollen“ immer dann die Frage, wenn ein Spieler die Gefahr sieht, dass ihm seine Beute durch einen erneuten Wurf entwischen könnte. Wer den Klassiker „Can’t Stop“ oder andere Zockerspiele mit hohem Ärger-Faktor mag, wird an der Neuheit von Reiner Knizia auf jeden Fall Gefallen finden. Jede Partie bleibt bis zum Schluss spannend und bringt am Silvesterabend unter Garantie auch in gemischten Gruppen – etwa mit Großeltern und Kindern – sehr viel Spaß. Eine Besonderheit ist der oft erlebbare Knalleffekt, dass weit abgeschlagene Spieler am Ende trotzdem Sieger werden. Fazit: sehr kurzweilig und perfekt als Lückenfüller zwischen den Gängen oder anderen Programmpunkten.

„BONK“ – Für Nervenstarke

Welch ein Jubel, welch ein Geschrei. Vor allem in großen Runden ist „BONK“ ein Garant für lautstarke Stimmung. Zwei Teams versuchen bei dem nervenaufreibenden Geschicklichkeitsspiel eine Holzkugel ins gegnerische Tor zu bringen. „Gekickt“ wird mit Stahlkugeln, die die Spieler über bewegliche Rutschen ins Spielfeld rollen lassen. Eigentlich ist es wichtig, gut zu zielen, doch auch angetrunkene „Einfach-drauf-los-Schießer“ können Glückstreffer landen. Für Partys, die nicht recht in Schwung kommen, ist „BONK“ ein perfekter Einheizer für alle Altersklasse. Einmal auf dem Tisch, wird es schwer, die Leute wieder vom Spielbrett weg zu bekommen. Fazit: Nicht nur für die Spieler, sondern auch für die Zuschauer eine Mordsgaudi.