Das 12. Internationale Klang-Labor-Festival geht von Mittwoch bis Sonntag, 14. bis 18. Mai, über die Bühne. Die diesjährige Ausgabe steht im Zeichen des Gedenkens an das Ende des Zweiten Weltkriegs und den Holocaust vor 80 Jahren. Das wird geboten:
„Leben! – Celebrating life“ heißt der diesjährige Titel des Internationalen Klang-Labors Hechingen , dass vom Mittwoch bis Sonntag, 14. bis 18. Mai, veranstaltet wird. Das Festival widmet sich der Musik als universeller Sprache des Dialogs und der Erinnerung. Initiiert von Raphaël Schenkel, soll das das Festival hochkarätige Konzerte internationaler Künstler mit einem Bildungsprogramm für Kinder und Jugendliche aus der Region vereinen. Ziel ist es, den kulturellen Zugang im ländlichen Raum zu fördern und Schüler für Musik zu begeistern, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die diesjährige Ausgabe steht im Zeichen des Gedenkens an das Ende des Zweiten Weltkriegs und der Shoah vor 80 Jahren: Die universelle Botschaft der Musik schlage eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart und setze mit dem Motto „Leben!“ ein Zeichen gegen das Vergessen und für Frieden, Freundschaft und Freiheit, so die Veranstalter.
Programm soll Vielfalt und Reflexion widerspiegeln
Das Festival bietet ein vielfältiges Programm mit internationalen Künstlern, die Themen wie Frieden, Wandel und Menschlichkeit in den Fokus rücken. Im Mittelpunkt stehen laut den Veranstaltern zwei Komponistinnen: Sarvenaz Safari, eine Exil-Iranerin, die in ihrer Musik persische Kunsttraditionen mit westeuropäischer Avantgarde verbindet und Gili Schwarzman, israelische Flötistin und Komponistin, die mit ihrem Werk eine persönliche Geschichte der Erinnerung und Hoffnung auf die Bühne bringt.
Zudem gestalten etwa Guy Braunstein, ehemaliger Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, Zvi Plesser, Professor für Violoncello an der Julliard School of Music New York, die Violinistin Rahel Rilling, sowie der aus Hechingen stammende Pianist Clemens Müller und der Klarinettist und künstlerische Leiter Raphaël Schenkel ein Programm, das Werke von Bach, Brahms, Dvorak und Haydn mit Uraufführungen verbindet.
Nicht nur das Festivalprogramm lässt aufhorchen, auch das „Education-Programm“ des Klang-Labors Hechingen ist gewachsen: Gleich vier Projekte sind in diesem Jahr fester Bestandteil des Festivals. Ein Höhepunkt wird das Tanzprojekt „Karneval“ sein.
Im Zeitraum von Februar bis Mai hat Frank Willens hierfür in mehreren Workshops mit Schülern der Werkrealschule, der Realschule, der Berufsschule und des Gymnasiums Hechingen eine Tanzperformance zu Camille Saint-Saëns Karneval der Tiere entwickelt und einstudiert.
Schüler und Musiker führen eine Tanzperformance auf
Die Performance wird am 14. Mai in der Stadthalle zweimal mit internationalen Musikern präsentiert.
Gleichzeitig werden Schüler der verschiedenen Partnerschulen mit Sprecher Rudolf Guckelsberger – basierend auf Loriots Text zu Karneval der Tiere – den Sprecher-Part übernehmen. Darüber hinaus tauchen Schüler in den Beruf der Journalistin und des Reporters im Projekt „Klang-Labor Reporter” mit Julia Kaiser, Journalistin und Gründerin des Netzwerks „Junge Reporter”, ein.
Mit „Klassikstars im Klassenzimmer“ baut das Klang-Labor bewusst sein Schulkonzert-Programm aus, bei dem die eingeladenen Künstler spezielle Schulkonzerte gestalten.
Aufgrund der begrenzten Platzkapazität empfiehlt sich eine frühzeitige Ticketbuchung unter: www.klanglabor-hechingen.de oder ab 1. Mai unter 07477/86 11. Tickets kosten 30 Euro, für Mitglieder und ermäßigt 20 Euro; Festivaltickets (Konzerte 15. Mai bis 18. Mai) gibt es für 90 Euro, Mitglieder 70 Euro. Schüler haben freien Eintritt. Der Verein Klang-Labor Hechingen freut sich dazu über eine Spende.
Übersicht über die fünf Konzerte beim Klang-Labor-Festival in Hechingen
14. Mai, 17.30 und 19.30 Uhr:
„Karneval“ in der Stadthalle Hechingen. Ein generationsübergreifendes Projekt, bei dem Schüler gemeinsam mit Profi-Künstlern und Choreograph Frank Willens Saint-Saëns’ Klassiker neu interpretieren. Der Eintritt ist frei.
15. Mai, 19.30 Uhr:
„Erinnerung“ in der Alten Synagoge Hechingen. Gili Schwarzmans Auftragswerk „Hanna“ steht im Zentrum eines Konzerts, das Erinnerungen an die Shoah durch Musik und Lesungen von Schülern lebendig hält. In der zweiten Hälfte erklingt Johannes Brahms Klarinettenquintett.
16. Mai, 19.30 Uhr:
„Hoffnung“ in der Alten Synagoge Hechingen. Mit Olivier Messiaens „Quatuor pour la fin du temps“ und dem berühmten „Amerikanischen Quartett“ von Antonin Dvorak in einer besonderen Bearbeitung für Flöte und Streichtrio mit der Ausnahme-Flötistin Gili Schwarzman, wird die erlösende Kraft der Musik gefeiert.
17. Mai, 19.30 Uhr:
„Freude“ in der Alten Synagoge Hechingen. Ein emotionales Finale mit Werken von Gideon Klein, Ben-Haim und dem Streichquartett Nr. 2 op. 26 des auch für seine Filmmusik berühmten Erich Wolfgang Korngold Korngold und einer Uraufführung von Sarvenaz Safari.
18.Mai, 18 Uhr:
„Hommage“ in der Alten Synagoge. Im Abschluss-Konzert des Festivals präsentiert der Ausnahme-Posaunist und Preisträger des „Landes-Jazzpreis Baden-Württemberg“ Samuel Restle mit seiner Big Band die zeitlose Musik Kurt Weills – ein Konzert zwischen Jazz und Broadway.